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Senioren fuhren ins Nachbarland – Pfarrer Josef Drexler fungierte als Führer und Dolmetscher

Prackenbach, den 09. 07. 2015

Viel Wissenswertes vom Chodenland

 

Prackenbach. Der letzte Seniorenausflug der Prackenbacher Senioren führte ins benachbarte Tschechien, ins Land der Choden. Gut gelaunt und bei bestem Reisewetter machten sich an die 40 Senioren von Krailing und Prackenbach zu einem Tagesausflug ins Nachbarland auf.

Vor der Abfahrt begrüßte Bürgermeister Andreas Eckl die Senioren im Bus und lud alle zur 900-Jahrfeier Ende Juli recht herzlich ein. Seine Einladung erging besonders für den Seniorennachmittag am Samstag, 25. Juli. Er teilte ihnen ferner mit, dass dazu ein Verzehrgutschein in Höhe von 9.00 € für alle anwesenden Senioren bei diesem Nachmittag ausgegeben werde. Einladungen per Post werden nicht versandt, es ergeht eine Einladung über die Presse sowie über den Pfarrbrief. Er wünschte der Reisegesellschaft einen schönen und erlebnisreichen Tag auf der Fahrt ins Nachbarland.

 

Seniorenteamleiterin Gerlinde Zweck begrüßte ebenfalls alle sehr herzlich. Sie freute sich, dass Pfarrer Drexler sich dazu Zeit nehmen konnte. Zugleich gratulierte sie ihm namens des Seniorenkreises nachträglich zum 15-jährigen Priesterjubiläum und zu genau 15 Jahren seines ersten Messopfers, dem Tag seiner Primiz am 09.07.2000 in Bodenmais, wo es damals, wie Pfarrer Drexler berichtete, in Strömen schüttete.

 

Auf der Fahrt in Richtung Furth im Wald begrüßte der Pfarrer alle sehr herzlich und brachte die Freude zum Ausdruck, dass er an diesem Seniorenausflug teilnehmen konnte und dass es für ihm eine Ehre sei, zum ersten Mal dabei zu sein.

 

Auf der Fahrt verlas Drexler einige Informationen über das Chodenland, die letzte ethnographische Region Böhmens, wo bis heute Volksbrauchtum, Mundart und Tracht noch lebendig erhalten geblieben sind: die älteren Frauen tragen hier die Tracht auch heute noch im Alltag. Bereits im 11. Jahrhundert besiedelte entlang der böhmisch-bayrischen Grenze der Volksstamm der Choden. Ihre Aufgabe war es, die Grenze zu bewachen. Das Gebiet der Choden im heutigen Landkreis Domazlice (Taus) umfasste 11 Dörfer.

Die Chodischen Bauern, es waren insgesamt etwa über 300 Familien, wohnten in befestigten Höfen. Im Grenzdienst wechselten sie sich von Hof zu Hof ab. Nur wenn ihr Gebiet ein hoher Herrscher passierte, begleiteten zu seinem Geleit alle erwachsenen Choden als Ehrenwache unter ihrer eigenen Fahne.

 

Für ihre Dienste erhielten die Choden eine Reihe von Privilegien. Mit fortschreitender Besiedlung des Grenzwaldes nahm die Bedeutung des Grenzdienstes ab und ab dem 16. Jahrhundert auch die Privilegien. Die Choden wehrten sich jedoch gegen das Beschneiden ihrer Rechte. Ihr Widerstand erreichte im 17. Jahrhundert im Zwist mit der Familie Lamingen von Albenreuth ihren Höhepunkt. Dieses Geschlecht erhielt nach der Schlacht am Weißen Berg im Jahre 1620 die chodischen Dörfer als Lehen. Am 28. 11.1695 wurde der Anführer der Choden Jan Sladky Kozina in Pilsen hingerichtet (die Hinrichtungsstätte lag auf dem heutigen Gelände der Pilsner Bierbrauerei) und damit war der Widerstand gebrochen.

 

Auf dem Hügel Hradek wurde ein Denkmal für den Chodischen Volkshelden Kozina errichtet. Unterhalb des Denkmals befindet sich das Restaurant Chodska Chalupa und dies war auch das erste Ziel des Ausfluges. Die Gastwirtschaft wird von einem großen Denkmal mit dem chodischen Hund bewacht, wo sich die Senioren mit Pfarrer Drexler zu einem gemeinschaftlichen Erinnerungsfoto stellten.

Im Restaurant wurde die Reisegesellschaft bereits zum Mittagessen erwartet, welches in der traditionellen böhmischen und chodischen Küche in volkstümlicher Atmosphäre allen gut gemundet hat.

Weiter ging es dann nach Domazlice/Taus. Pfarrer Drexler gab auf der Fahrt einige Informationen über die Stadt, die etwa 11.000 Einwohner beherbergt und noch zwei alte Stadttore besitzt. Dort wurde zunächst die Dekanatskirche Maria Geburt besucht, wo Pfarrer Drexler einige Erläuterungen gab und bemerkte, dass die Altäre nur an die Wand gemalt wurden und sich dabei die teure Ausstattung des Kircheninventars sparte. Nach einem gemeinsam gesungenen Marienlied konnte jeder selbst Kirche und Sehenswürdigkeiten der Stadt Taus besichtigen oder dort einkaufen gehen.

 

Am späten Nachmittag traten die Senioren dann wieder ihre Heimreise über Furth im Wald an. Als letzte Station steuerte man dann den „Bäcker-Wirt“ in Chamerau an, wo man noch eine Brotzeit einnahm.

Auf der Rückfahrt bedankte sich Pfarrer Drexler bei allen Senioren, dass er mitfahren durfte und wünschte ihnen alles Gute. Gerlinde Zweck nahm ebenfalls die Gelegenheit wahr und lobte das gute Miteinander und lud alle zum Seniorennachmittag am 25.Juli zur 900-Jahrfeier ins Festzelt ein.

 

Foto: Gruppenfoto vor dem Denkmal des chodischen Hundes

 

Bild zur Meldung: Senioren fuhren ins Nachbarland – Pfarrer Josef Drexler fungierte als Führer und Dolmetscher

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