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Fernwasser statt Gülleverbot

Prackenbach, den 11. 05. 2016

Nach Alternativenberechnung einzig tragbare Lösung für Krailing – Beginn der Bauarbeiten

(Quelle: Viechtacher Anzeiger / Kötztinger Zeitung, von Lisa Wieland)

Krailing. Lange wurde geplant, jetzt ist es endlich so weit: Die auarbeiten für die Wasserleitung, die den Prackenbacher Ortsteil Krailing an das Fernwasser anschließt, haben begonnen. In Viechtafell rückten am 25. April die Bagger an, von dort aus verlegt die Firma Blüml Bau die Leitung bis hin zu den rund 45 Anschließer-Haushalten in Krailing.

Gegen den Willen einiger Betroffener entpuppte sich diese Lösung als die einzig tragbare, so Bürgermeister Andreas Eckl auf Anfrage des Viechtacher Anzeigers. Das Gesundheitsamt saß der Gemeinde schon länger im Nacken, denn die bisherige Wasserversorgung im Ortsteil Krailing verfügt weder über eine UV-Anlage, noch über Ultrafiltration oder Überwachungstechnik, so Eckl.

Nach einer Alternativenberechnung war für die Gemeinde klar,

dass es nur die Lösung Fernwasser aus Frauenau geben kann. Denn die Eigenversorgung aufrecht zu erhalten, wäre mit einem riesen Aufwand verbunden und fast doppelt so teuer gewesen. Man hätte einen Hochbehälter ähnlich dem bei Hagengrub errichten müssen, und das für wesentlich weniger Haushalte. Außerdem hätte dies einen langen „Rattenschwanz“ nach sich gezogen: Denn dort, wo dann das Wasserschutzgebiet ausgewiesen worden wäre (Rattersberg), befindet sich der Hof eines aktiven Landwirts. Neben den erheblichen Einschränkungen, die dieser dann hinnehmen hätte müssen – zum Beispiel keine Gülle mehr auf den Wiesen im Schutzgebiet – hätte sogar ein Teil des Hofes verlegt werden müssen. Die Entschädigung dafür hätte die Gemeinde übernehmen müssen wie auch für die Mehrkosten, die jährlich angefallen wären, weil beispielsweise die Fahrtwege zu den Wiesen oder Feldern länger gewesen wären, so der Bürgermeister.

Wenn nur Wald vom Wasserschutzgebiet betroffen ist, dann sei die Sache längst nicht so kompliziert. Die Aussage hauptsächlich älterer Leute, die schon lange in Krailing leben, dass dann das „gute Wasser“ weggeschüttet wird und das schlechte aus Frauenau verwendet wird, hält er für „Wirtshausschmaatz“. „Ich glaube nicht, dass jemand einen Unterschied merkt, wenn man ihnen zehn Masskrüge mit Eigen- und Fernwasser hinstellt.“ Bei 95 Prozent der Haushalte müssen die Anschlüsse nur umgeklemmt werden, für die Allerwenigsten bedeuten die Maßnahmen einen Mehraufwand, weil der Wasseranschluss dann an einer anderen Stelle ist und die Wasserleitung nur bis zur Grundstücksgrenze verlegt wird. Für Privatgrundstücke sind die Eigentümer zuständig und der Gemeinde die Hände gebunden, betonte Eckl. Man könne nicht einfach eine Satzung zurecht biegen, doch er sei dabei, abzuklären, ob man den Betroffenen irgendwie entgegenkommen kann. „Aber Versprechungen kann ich nicht machen.“ Zur Zeit werde eine Menge Aufklärungsarbeit geleistet und der Bürgermeister möchte betonen, „dass sich die Verantwortlichen die Füße wund rennen und versuchen, es jedem recht zu machen.

Nicht er oder die Gemeinde haben sich für die Maßnahmen, Krailing ans Fernwasser anzuschließen, eingesetzt, sie sei ihnen aufgebürdet worden. Ungefähr eine halbe Million Euro kostet der Anschluss an das Fernwasser, aber, so Andreas Eckl, das ist die billigste, sicherste und einfachste Lösung.

 

Foto: Nach langer Vorlaufzeit haben nun die Arbeiten zum Anschluss des Ortsteiles Krailing an das Fernwasser begonnen. (Wieland)

 

Bild zur Meldung: Fernwasser statt Gülleverbot

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