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So ging es früher im Wirtshaus zu

Prackenbach, den 19. 05. 2016

Gastwirt Roland Geiger erzählt von „Kampftrinkern“ und ungewöhnlichen Schlafplätzen

(Quelle: Viechtacher Anzeiger / Kötztinger Zeitung, von Lisa Wieland)

Prackenbach. So richtige, alte Wirtshausgeschichten sind immer wieder gern gehört und für einen Lacher gut. Einer, der diesbezüglich einiges erzählen kann, ist Gastwirt Roland Geiger. Als Neffe des früheren Brauereibesitzers in Prackenbach hat er bereits als Kind so manches mitbekommen und nach der Übernahme im dazugehörigen Wirtshaus selbst seine Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat er sich nach einem Brand die Mulberry-Ranch mit dem Country-Lokal „Nashvilla“ in Prackenbach aufgebaut.

 

„Kampftrinker“ am Stammtisch

Ganz normal war es früher, dass bereits am Mittag die Stammtische voll besetzt waren, erinnert sich der Gastwirt. Der Begriff „Bauernwirtshaus“ komme daher, dass der Bauer sich nach dem Mähen erst mal „a Mass“ gekauft hat. In Dreierreihen saß man um den Stammtisch, damit kein neuer angefangen werden musste. „Und wenn einer nur fünf Halbe getrunken hat, hat es geheißen: ‘Dürstet dich etwa heute nicht?’“ Ein 75-Liter-Fass am Tag war der normale Verbrauch, „da sind schon richtige Kampftrinker dabei gewesen“.

 

Der Wirt unterm Pantoffel

Generell trank der Wirt früher auch nur einen „Pfiff“, also keine ganze Halbe. Seinen „Rausch“ hat er trotzdem bekommen, „weil 35 Pfiff eben auch zehn Halbe sind“, so Geiger grinsend. Meistens hatte aber die Wirtin „die Hosen an“ und die Hand darauf, wie viel Bier ihr Mann trinken durfte.

Doch der war einfallsreich und hatte eine Lösung parat: Der Wirt ging mit einem Gast nach draußen, gab ihm etwas Geld, mit dem der Gast ihn dann einlud und bei der Wirtin zwei Mass bestellte. Dagegen konnte sie schlecht etwas sagen, sie wollte ja Geld verdienen. Der Wirt durfte auch noch einen trinken, er war schließlich „eingeladen“.

 

„Toter“ erschreckt Betrunkenen

Weiterhin sei es früher nicht so abwegig gewesen, dass auch mal betrunken Auto gefahren wurde, erinnert sich der Gastwirt. Einem Gast wurde dadurch ein richtiger Schrecken eingejagt: Nach ein paar Bier hatte er keine so gute Kontrolle mehr über seinen Wagen und fuhr gegen einen Stall, in dem eine frühere Leichenkutsche untergestellt war.

Durch den Aufprall gingen deren Türen auf und ein „Toter“ rutschte heraus, woraufhin der Betrunkene seine Beine in die Hand nahm und sein Auto einfach mit laufendem Motor stehenließ. Wie sich am nächsten Tag herausstellte, war der „Tote“ aber noch am Leben und hatte sich nur in der Leichenkutsche ein Quartier gesucht, wo er seinen Rausch ausschlafen konnte, so Geiger mit einem Grinsen.

 

Gebiss als „Goaßmass“-Schutz

Als der Trend mit den „Goaßmassen“ begann, wurde auch ein alter Brauch wiederbelebt. Musste man auf die Toilette, warf man einfach sein Gebiss hinein, damit keiner auf die Idee kam, die Mass derweil auszutrinken.

Bei einem Gast hat das allerdings nicht so gewirkt, wie erwartet. Seine Freunde rannten während seiner Abwesenheit ins Nachbarhaus, holten das Gebiss einer alten Frau und tauschten es aus. Als der Gast wieder kam und das Gebiss einsetzte, wunderte er sich, dass es nicht passte, und wurde den ganzen Abend von seinen Freunden „derbleckt“.

 

Foto: Im Lokal von Roland Geiger hängt heute noch ein Schild der ehemaligen Prackenbacher Brauerei Eidenschink, die seinem Onkel gehörte...

 

Bild zur Meldung: So ging es früher im Wirtshaus zu

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