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Edeltraud Eckl gab ihr Leben mit 78 Jahren an ihren Schöpfer zurück

Prackenbach, den 14. 07. 2016

Sie war eine tiefgläubige Frau und schätzte die uneingeschränkte Nähe ihrer Kinder und Enkelkinder

 

Moosbach. Obwohl es sich längst von der plötzlichen und schweren Erkrankung herumgesprochen hatte, kam die Nachricht vom Heimgang der beliebten und geschätzten Au-Traudl doch sehr überraschend, die am Montagnachmittag in tiefer Zufriedenheit eingeschlafen ist, wie es so treffend in dem Spruch von Franz Kafka auf dem Sterbebildchen abgedruckt ist: „Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.“

 

Eine überaus große Trauergemeinde aus der Bevölkerung und eine starke Abordnung von Mitgliedern des  Kath. Frauenbundes und der Edelweißschützen nahm am Donnerstag Abschied von der weitum beliebten und geschätzten Edeltraud Eckl, die im Alter von 78 Jahren ihr Leben an den Schöpfer zurückgab.  Beim Trauergottesdienst, den Pfarrer Josef Drexler zelebrierte, wurde die Lesung aus dem „Buch der Sprichwörter“ ausgewählt, wo unter anderem von der starken Frau in der Familie geschrieben steht, treffend für Traudl Eckl, die ihr geliebtes „Fleckerl Land“ mit der ihr eigenen Energie verteidigte. Der Kirchenchor schmückte den Gottesdienst musikalisch unter anderem mit den Liedern „so nimm denn meine Hände“ und zum Schluss mit „Segne du Maria“ aus.

 

In seiner Traueransprache bezeichnete Pfarrer Drexler Edeltraud Eckl als eines unserer besten Pfarrgemeindemitglieder, die sich ausgezeichnet hat durch lebenslange treue Glaubenspraxis und den Weg unseres Herrn Jesus Christus unbeirrbar in Freud und Leid mitgegangen ist. Durch ihre allsonntäglichen Gottesdienstbesuche und die Mitfeier der Werktagsmessen und Andachten ist sie Christus immer ähnlicher geworden, so dass wir nun Grund zu der berechtigten Hoffnung haben, dass Christus ihr auch Anteil an seinem Sieg über den Tod und an seiner himmlischen Herrlichkeit geben wird, so Pfarrer Drexler.

 

Geboren wurde die „Au-Traudl“, wie sie die Leute nannten, am 16. November 1937 in Wikoline, im Kreis Guhrau in Schlesien. Schon als Kind verlor sie ihre Heimat durch Flucht und Vertreibung, über deren Schrecken sie sich nie mitgeteilt hat. Früh verdiente sie sich als Jugendliche einen Teil des Lebensunterhalts und lernte dabei ihren späteren Ehemann Alfons kennen. 1954 haben beide den Bereich Moosbach verlassen und verdingten sich im bayerischen Oberland, wo in Petershausen im selben Jahr  die 1. Tochter Annemarie das Licht der Welt erblickte. Ein Jahr später gaben sie sich in der Klosterkirche  Dietramszell das Ja-Wort.

1957 kehrte die kleine Familie zurück in die Moosbacherau, wo 1958 die 2. Tochter Margit geboren wurde und einige Jahre später die Söhne Alfons und Alfred dazu kamen. Während der Familienvater jahrelang als Arbeiter in die Region München pendelte, meisterte die junge vierfache Mutter die Aufgaben in der Nebenerwerbslandwirtschaft und kümmerte sich um die Schwiegereltern, von denen der Schwiegervater längere Zeit pflegebedürftig war. Es wurde etwas leichter für sie, als Alfons im nahegelegenen Steinbruch Arbeit fand.

 

Doch dann kam ein schwerer Schicksalsschlag für die Beiden, als Sohn Freddy 1991 mit erst 26 Jahren völlig überraschend starb, von dessen Verlust sich das Ehepaar nicht mehr erholte. Auch ihren Ehemann pflegte die Traudl jahrelang, bis dieser in Frieden zuhause im Juli 2013 in ihren Armen verstarb.

 

Jeder Einzelne der Familie galt für Traudl als das Höchste, so waren alle für Mama und Oma da, als sich im August 2015 aus heiterem Himmel eine schwere Krebserkrankung festgestellt wurde. Sie überstand die schwere Operation überraschend gut. Doch Anfang 2016 zeigten sich Vorzeichen, dass der Kampf gegen ihren Krebs härter werden sollte. Tochter Annemarie ließ die letzten vier Wochen die Mutter nicht mehr allein und spendete sogar als Kommunionhelferin die Hl. Kommunion zuhause. Obwohl Traudl ihrer letzten Stunde bewusst war, genoss sie bis zuletzt den intensiven Kontakt mit den Kindern und Enkelkindern, die täglichen Stunden auf der Gred vor dem Haus und hat den Kontakt mit den lieben Nachbarn bis zuletzt geschätzt, bis sie in tiefer Zufriedenheit die Augen für immer schloss. – Die intensive und herzliche Betreuung durch Hausarzt Dr. Sterr hat der Familie diese friedvolle Sterbebegleitung zu Hause ermöglicht. - „Du bist nicht von uns gegangen, in unsern Herzen lebst du immerfort“ ließen sehr treffend die Angehörigen auf die Todesanzeige drucken und ihre geliebten Enkelkinder gestalteten das Sterbebild, auf dessen Vorderseite das Bild nach einem heftigen Hagelschauer am Pfahl am Todestag entstand und auf der Rückseite ist der Ps. 34,8 abgedruckt: „Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten…“

„Möge Gott Traudl Eckl, dem sie gerade in den Widrigkeiten des Lebens unverbrüchlich die Treue gehalten hat,  mit dem ewigen Leben belohnen“, waren die Schlussworte der Traueransprache Pfarrer Drexlers.

 

Nach dem Requiem begleitete der Geistliche, die Vereine, die Angehörigen und viele Freunde den Sarg mit der Verstorbenen zum Gottesacker, wo die Au-Traudl neben ihrem Ehemann Alfons und Sohn Freddy der geweihten Erde übergeben wurde.

 

Nach den Gebeten des Priesters trat die Vorstandssprecherin des Frauenbundes Moosbach/Altrandsberg ans offene Grab und nahm im Namen der Mitglieder Abschied von Traudl Eckl, der in diesem Jahr für 30 Jahre Mitgliedschaft gratuliert wurde. Traudl zeichnete ihr Humor, ihre Großzügigkeit und ihre große Hilfsbereitschaft aus. So lange es ihre Gesundheit erlaubte konnte man immer auf ihre Unterstützung zählen. Auch nahm sie gerne an den Ausflügen und angebotenen Veranstaltungen teil, denn ihr liebenswertes Auftreten und ihre Geselligkeit bereicherten die Gemeinschaft der Frauen. Als Zeichen der Verbundenheit legte sie ein Gebinde nieder und sprach den Angehörigen ihre aufrichtige Anteilnehme aus. Traudl, ruhe in Frieden!

 

Auch die Edelweißschützen trauern um eine geschätzte allseits beliebte Schützenschwester, bemerkte 2. Schützenmeister Hermann Fleischmann in seiner Traueransprache. Traudl Eckl ist 1988 dem Schützenverein beigetreten und wurde 2013 für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie war in früheren Jahren bei vielen Festlichkeiten dabei und hat auch mitgeholfen, wenn sie gebraucht wurde. Dafür sprach er ihr im Namen der Schützen ein herzliches Vergelt´s Gott aus. Als äußeres Zeichen des Dankes stellte er am offenen Grab eine Schale nieder und entbot ihr ein „Ruhe in Frieden“.

 

Die Fahnen senkten sich über das offene Grab und die Kapelle Pfeffer spielte „Näher mein Gott zu dir.“

 

Bild zur Meldung: Edeltraud Eckl gab ihr Leben mit 78 Jahren an ihren Schöpfer zurück

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