Senioren in der Heimat von Pfarrer Josef Drexler

Prackenbach, den 10. 10. 2017

Viel Sehenswertes und Interessantes in Bodenmais erlebt

 

Moosbach. Am Dienstag hat der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Franz Xaver Pongratz wieder zu einem Ausflug eingeladen. Das Ziel war diesmal Bodenmais, die Heimat von Pfarrer Josef Drexler, der die gut 30 Senioren im Bus herzlich begrüßte.

Auf der Hinfahrt nach Bodenmais erläuterte er den Teilnehmern die Ortsgeschichte seines Heimatortes, wo er geboren ist, seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte bis er schließlich nach seinem Studium zum Priester geweiht wurde und letztendlich vom Bischof in die Pfarreiengemeinschaft Moosbach, Prackenbach-Krailing beordert wurde, wo er sich stets fürsorglich zum Wohle seiner Schäflein einsetzt. Leider hat er erst kürzlich in Bodenmais seine liebe Mutter zu Grabe geleiten müssen.

Kein Wunder also, dass dem gebürtigen Bodenmaiser die Entstehung seines Heimatortes bis in die heutige Zeit in seinem Innersten für immer haften geblieben ist.

So erzählte er, dass Bodenmais in seiner heutigen Form der Entstehung des Silberberges verdankt.

Dabei bemerkte er, dass um die Mitte des 15. Jahrhunderts in der Grube bei Bodenmais Gold und Silber abgebaut wurde, wofür der Ort vom Bayerischen Herzog Albrecht besondere Privilegien erhielt. Doch die Lebensgrundlage bestand damals aus Ausbeutung. Nachdem die Gewinnung von Edelmetallen zurückging, stellte sich das Bergwerk 1542 auf die Erzeugung von Vitriol um, das damals zum Färben der Stoffe Verwendung fand.

Ab 1760 geriet der Absatz von Vitriol erneut ins Stocken. Mit Potee (Polierrot) einem neuen Verfahren, erlebte der Bergbau in den Jahren 1870 bis 1914 seine größte Blütezeit, das zum Schleifen von Gläsern und Polieren der Spiegel oder optischen Gläsern (Brillen) verwendet wurde. Durch ein chemisches Herstellungsverfahren war man aber dann nicht mehr konkurrenzfähig, so dass der Betrieb 1962 eingestellt wurde. Seit dem steht das Silberbergwerk interessierten Besuchern als Schaubergwerk offen.

 

In Bodenmais angekommen, besuchten die Senioren die Kirche zu Maria Himmelfahrt, erbaut 1804/05 auf einem Hügel in der Mitte des Marktplatzes und zwar so, dass sie, im Gegensatz zu anderen Kirchen in Richtung des Silberbergs zu stehen kam, was mit der Ortsgeschichte zusammen hängt. 1955/56 wurde die Kirche durch den Anbau eines Oktogons erweitert.

 

Den Altar schmückt eine Nachbildung des Gnadenbildes von Loreto (ein Geschenk des bayerischen Kurfürsten Maximilian II.). Die schwarze Madonna wurde am 16.06.1705 von Maisried nach Bodenmais übertragen und zur Erinnerung daran wird sie jedes Jahr am Namenstag des Hl. Benno beim Umgang durch das Dorf mitgeführt, wenn das alljährliche große fünftägige Volksfest, das traditionelle Bennofest gefeiert wird. Da der Bergbau mit kirchlichen Traditionen verbunden ist, sind Abordnungen stets bei kirchlichen Prozessionen und Festen zugegen. Auch sind bis heute immer wieder Wallfahrtsgruppen zur wundertätigen schwarzen Madonna unterwegs, unter anderem aus Sohl und Schweinhütt, erzählte Pfarrer Drexler.

 

Schließlich erwähnte der Bodenmaiser, dass sich schon sehr früh Glaskünstler im Bodenmaiser Raum ansiedelten, so dass Bodenmais nach 1945 innerhalb von 30 Jahren zum Glasveredelungszentrum wurde, das heute die größte Bleikristallauswahl Deutschlands bietet.

 

Nach der Besichtigung des legendären Gotteshauses hatte Pfarrer Drexler für seine Senioren noch einen Abstecher zum Glasparadies Joska eingeplant, wo ein Mitarbeiter die interessierten Teilnehmer 20 min. durch den riesigen Betrieb führte, wo natürlich die Senioren von der Vielfalt der Glaskunst hell begeistert waren.

Anschließend genoss man noch in den Räumen der Firma Joska ein paar gemütliche Stunden bei Kaffee und Kuchen und einer Brotzeit.

Auf der Heimfahrt dankte Franz Xaver Pongratz Pfarrer Drexler für die Mitfahrt und die interessante Aufklärung über seinen Heimatort Bodenmais, wo die Teilnehmer viel gesehen und erlebt hatten und den schönen Nachmittag lobend erwähnten. Pongratz dankte ihnen für die Mitfahrt und auch dem Busfahrer Dorostkar für die umsichtige Fahrweise.

 

Bild zur Meldung: Senioren in der Heimat von Pfarrer Josef Drexler