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Monatsversammlung mit Rosenkranz beim Kath. Frauenbund

Prackenbach, den 10. 10. 2017

Erika Stelzl entführte die Frauen ins Pflanzenbrauchtum durchs ganze Jahr

 

Moosbach/Altrandsberg. Bei der letzten Monatsversammlung des Kath. Frauenbundes am Dienstag trafen sich die Mitglieder in der Pfarrkirche St. Johannes in Moosbach zum traditionellen Oktoberrosenkranz, für den die Vorstandschaft die lichtreichen Geheimnisse auswählte.

 

Hedwig Plötz, die Moosbacher Vorstandssprecherin bemerkte bei der Begrüßung, dass der Oktober ein ereignisreicher Monat sei. Bereits am ersten wurde das Erntedankfest gefeiert und drei Tage später beging man mit einem Feiertag den Tag der Deutschen Einheit. Am 31. Oktober stand mit dem Reformationstag ein zusätzlicher Feiertag ins Haus, als vor 500 Jahren Matin Luther seine Thesen zur christlichen Glaubenslehre veröffentlichte.

Der Oktober ist auch der Weltmissionstag, bemerkte Plötz, dessen Eröffnung am 1. Oktober stattfand und am Sonntag, 22. Oktober in Landsberg/Lech seinen Abschluss findet. Der KDFB ruft dazu alle Zweigvereine auf, sich an den Gebetsketten zu beteiligen, insbesondere für Frauen, Kinder und ältere Leute, die schwere Schicksale und Unterdrückungen zu ertragen haben. In diesem Jahr steht das Leben der Frauen im westafrikanischen Burkina Faso im Blick. Plötz erzählte von einigen Beispielen, die mit extremen Schicksalen zu kämpfen haben, unter anderem auch Trockenheit von 50 Grad, das ihre Pflanzen verdorren ließ.

Bei dem anschließenden Rosenkranzgebet schloss man die geplagten Frauen mit ein, aber auch jene, die bei uns in der vermuteten Zivilisation mit Unterdrückung oder häuslicher Gewalt zu kämpfen haben.

 

Nach dem Rosenkranz trafen sich 24 Frauen im Gasthaus Kerscher, wo Erika Stelzl vom Pflanzenbrauchtum über das ganze Jahr erzählte. Bräuche sind der Veränderung unterworfen, bemerkte Stelzl und sie sind mit dem Leben der Menschen verbunden, mit Saat und Ernte, mit Religion und vielem anderem. Und welche Rolle spielen dabei Pflanzen, fragte die Referentin und betrachtete dabei Monat für Monat mit ihren verschiedenen Bräuchen.

Sie berichtete vom Januar, wo das Kleeblatt Glück zum Neujahr verspricht, weil es dies vervielfältigt. Sie bemerkte, dass ein 4 -blättriges Kleeblatt zum Beispiel nur Glück bringt, nur muss man es zufällig finden.

Als die Menschen noch nicht lesen konnten, hatten die Blumen bestimmte Bedeutungen, erklärte Erika Stelzl. So steht Lavendel für die Unberührtheit Mariens und Maiglöckchen für die Hoffnung und dem Ende allen Kummers. Auch haben verschiedene Blumen an Gedenktagen der Mutter Gottes eine besondere Bedeutung.

 

Der 20. Januar war früher ein wichtiger Tag bei den Waldbauern, erklärte die Referentin, denn ab diesem Tag durften keine Bäume mehr geschlagen werden, da der Saft sonst wieder in die Bäume schießt.

Viele Bräuche existieren auch im März bzw. April: Palmgerten werden gebunden und weil bei uns keine Palmen wachen, werden dazu Weiden bevorzugt. Sengbaum, Buchs, Wacholder, Immergrün und noch einige Kräuter finden dazu ihre Verwendung. Eine Steckerlweihe in der Osternacht gibt es nur noch selten, bemerkte Erika Stelzl.

Um den Mai, Juni und dem Prangertag ranken sich ebenso viele Sitten und Bräuche, erzählte die Referentin weiter, vor allem um das Johannisfeuer und dem Holunder. Über ihn wird erzählt, dass man vor ihm den Hut ziehen oder das Knie beugen soll. Im Juli beginnt bekanntlich die Roggen und Weizenernte und am 15. August steht der große Frauentag im Kalender. Noch in vielen Gegenden werden Kräuterbüschel gesegnet, denen eine besondere Heilkraft nachgesagt wird. Die ersten drei Ähren des jeweiligen Getreides, das geschnitten wurde, kam früher in den Kräuterstrauß.

 

Das Jahr neigt sich im September-Oktober mit dem Erntedank und der Allerweltskirchweih seinem Ende. Kücherl werden gebacken, für die Ofenhitze verwendeten früher die Bauersfrauen Birkenholz. Auch kam um diese Zeit der Halloween-Brauch mit schaurig gruseligen Kürbissen aus Amerika.

Im November stehen Adventskränze hoch im Kurs, gebunden aus immergrün für ewige Lebenskraft in runder Form- ohne Anfang und ohne Ende.

 

Mit der Hl. Barbara beginnt der Monat Dezember. Sie ist eine von den 14 Nothelfern zusammen mit Margaret und Katharina und sind als die heiligen drei Madel bekannt. Auch die Hl. Lucia und der „blutige Dammerl“ standen früher bei den Kindern als sehr gefürchtet hoch im Kurs. Doch immer näher rücken die Vorbereitungen auf Weihnachten, als früher mit Äpfel, Nuss und Mandelkernen die Christbäume geschmückt wurden.

Schließlich hatte die Referentin unter ihren viele Bräuche noch einen Spruch auf Lager, nämlich: „Das Grün im Winter gibt uns Hoffnung, das wieder Frühjahr wird“ und Hedwig Plötz bedankte sich bei Erika Stelzl für diesen interessanten Vortrag.

 

Foto: Referentin Erika Stelzl

 

Bild zur Meldung: Monatsversammlung mit Rosenkranz beim Kath. Frauenbund

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