Aluminium – Leichtgewicht mit schweren Folgen?

Prackenbach, den 10. 04. 2018

Der Kath. Frauenbund hatte zu einem Vortrag eingeladen

 

Moosbach/Altrandsberg. Der Kath. Frauenbund hatte am Dienstag zu einem Vortrag zum Thema: Aluminium –Leichtgewicht mit schweren Folgen eingeladen, zu dem sich etwa 35 Frauen im Gasthaus Kerscher einfanden wobei die Vorsitzende Hedwig Plötz die Referentin Stefanie Ertl vom Verbraucherservice Bayern begrüßen konnte.

 

Ob als Alufolie, Grillschale, Schweißhemmer in Antitranspirantien oder leichtes Material für Trinkflaschen - Aluminium wird vielseitig eingesetzt. Allerdings ist das Leichtmetall aufgrund ökologischer und gesundheitlicher Risiken in Verruf geraten, motivierte die Referentin eingangs zu einem bewussten Umgang mit Aluminium.

 

Ob die Rodung von Regenwäldern, die Entstehung von giftigem Rotschlamm oder der enorme Energieverbrauch – die Produktion von Aluminium ist mit weitreichenden Umweltbelastungen verbunden. Darum sollte Aluminium aus gesundheitlicher Sicht nur sparsam eingesetzt werden, rät die Umweltreferentin, denn das Leichtmetall kann das Nervensystem, die Fruchtbarkeit sowie die Knochenentwicklung schädigen. Hinsichtlich der Bewertung möglicher Langzeitfolgen wie Alzheimer und Brustkrebs besteht noch Forschungsbedarf.

Ausgangsstoff ist das Aluminium-Erz Bauxit, das meist großflächig im Tagebau abgebaut wird. Wichtige Vorkommen befinden sich in Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien Guyana und Indonesien. Die Aluminiumanteile werden mit Hilfe von Natronlauge aus dem gemahlenen Bauxit gelöst. Dabei fällt als Abfallprodukt der berüchtigte Rotschlamm an. Dieser enthält giftige Chemikalien und landet als Sondermüll auf Deponien. Dabei kann es auch bei unsachgemäßer Entsorgung zu schwerwiegenden Umweltproblemen und Unfällen kommen.

 

Im weiteren Verlauf des Vortrags bemerkte die Expertin auf Empfehlung der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, dass eine wöchentliche Aufnahmemenge von maximal 1 mg je Körpergewicht Aluminium tolerierbar sei. Es wird vor allem über die Nahrung aufgenommen, was auch in Medikamenten und Kosmetikprodukten enthalten sein kann. Weiter empfiehlt sie, insbesondere zur Zubereitung säurehaltiger oder salziger Speisen auf Aluminiumfolie oder auf unbeschichtetes Alu-Geschirr zu verzichten oder bei Medikamenten z.B. bei Sodbrennen die Verpackungsbeilage zu beachten. Zudem sollten Aluminiumhaltige Antitranspirantien nur gezielt zur Vermeidung von starkem Schwitzen und insbesondere nicht direkt nach der Rasur verwendet werden. Da sich Aluminium gut recyceln lässt, ist eine fachgerechte Entsorgung wichtig, rät die Umweltreferentin.

 

Schließlich hatte Stephanie Ertl noch weitere Verbrauchertipps auf Lager, denen die Zuhörer gespannt lauschten. Sie gab ihnen zu verstehen, dass Aluminium unter großen Umweltbelastungen hergestellt wird und deshalb bewusst eingesetzt werden, oder besser noch vermieden werden soll. Ratsam wäre auch, zur Aufbewahrung und Zubereitung von säurehaltigen oder salzigen Speisen wie geschnittene Tomaten, in Salzlake eingelegten Schafskäse oder mit Zitronensaft gewürzten Fisch auf Aluminiumfolie, Alu-Schale oder beschichtetes Alu-Geschirr zu verzichten. Nutzen sie die Gebrauchsdauer von Produkten (z.B. Trinkflaschen) aus und vermeiden sie Beschädigungen und bevorzugen sie bei Neuanschaffungen alternative Materialien“, rät zudem die Expertin.

 

Zur Wärmedämmung bei Gebäuden werden Aluminiumfolie und mit Alu beschichtete Materialien verwendet, weil dadurch z.B. auch die Wärmestrahlung reflektiert wird. Ertl wies auch darauf hin, dass problematische Lebensmittel, die besonders sauer sind, nicht mit Aluminium in Kontakt kommen sollte.

 

Zum Schluss bedankte sich Hedwig Plötz bei Stephanie Ertl für den interessanten Vortrag bei dem die Frauen bewusst wurde, wie sie mit Aluminium umgehen sollten und überreichte ihr ein kleines Präsent.

 

Foto: Stefanie Ertl mit Hedwig Plötz

 

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