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Großes Fest um Millionenprojekt

Prackenbach, den 12. 07. 2022

Party, Festzug und Gottesdienst: Prackenbach feiert die Einweihung des neuen Bürgerhauses und Pfarrheims

 

Prackenbach. Samstagabend, 19 Uhr, Pfarrer-Baumgartner-Platz in Prackenbach. Zusätzliche Bierzeltgarnituren müssen her, der Platz reicht nicht. Kurz im Gespräch, spontan ein weiteres Bierzelt aufstellen, Regen sei ja durchaus möglich. Davon wird dann doch abgesehen, muss anders auch gehen. Mit einem solchen Andrang hatte augenscheinlich niemand gerechnet beim zweitägigen Fest am Wochenende im Rahmen der Einweihung des neuen Bürgerhauses und Pfarrheims. Bürgermeister Andreas Eckl ist hocherfreut: „So ein Dorffest sucht Seinesgleichen!“

 

In der Mitte des Dorfes, beim neu eingeweihten Bürgerhaus, war ein wahres Festgelände entstanden, beidseitig des Prackenbaches reihten sich Buden aneinander – ein kulinarisches Angebot vom Feinsten. Auf der einen Seite des Geländes war das Zelt mit Bierausschank und Bühne aufgebaut. Auf einem ebenfalls neu entstandenen Gehweg gelangte man zur neu errichteten Brücke mit Rundbögen – beides ebenfalls Teile der jetzigen Dorfmitte. Von dort aus kamen die Gäste zu Barzelt, Pilsstand und Bierbänken im Freien, die auf der anderen Bachseite platziert waren. Jeder fand seinen Platz, ob nun sitzend oder an einem der zahlreichen Stehtische. Mehr als 15 Ortsvereine und -gruppen hatten sich ehrenamtlich einem Stand angenommen und bewirteten die Besucher, unter anderem gab es Pizza, Sengzelten, Burger, Giggerl und natürlich klassisch Würstl- und Steaksemmeln und Käse mit Brezn. Alle Einnahmen aus dem Festbetrieb kommen in einen Topf. Die Vereine werden gemeinsam entscheiden, wofür das Geld verwendet wird.

 

 

Start des Festes war Samstag mit einem Seniorennachmittag. Eingangs verteilte Eckl Biermarken und begrüßte alle Junggebliebenen, die auch mit einem Bus gekommen waren, persönlich. Er eröffnete mit einem kurzen Grußwort die Veranstaltung und auch Diakon Andreas Dieterle wünschte allen ein schönes Fest. Bei musikalischer Unterhaltung durch Alfred Altmann konnten sich die Senioren eine Vielzahl an Kuchen, Torten und Gebäck schmecken lassen und im gut gefüllten Zelt den Nachmittag genießen. Besonders freute man sich, dass auch Margarete Holzfurtner, die „Gretl“, gekommen war. Die ehemalige langzeitige freie Mitarbeiterin der Zeitungen hatte sich jahrelang sämtlicher Berichterstattung aus der Gemeinde angenommen.

 

Am Abend ergriff Eckl nochmals das Wort und begrüßte eine Reihe von Ehrengästen, darunter Minister a. D. Helmut Brunner und zahlreiche Bürgermeister der Nachbargemeinden. Er freute sich, dass fast alle Gemeinderäte anwesend waren, auch ehemalige, die damals das Millionenprojekt schon unterstützt hatten. Eckl sprach allen Beteiligten seinen größten Dank aus, dem Festausschuss, Bauhof, Thomas Lex für die kostenlose Nutzung des Festareals auf der anderen Bachseite und den „vielen, vielen Helfern, die die Stände betreuen“. Die weiblichen Gemeindeangestellten erhielten Blumen, auch Biermarken wurden ausgeteilt.

 

Es folgte eine Nacht mit riesigem Besucherandrang aus Dorf und Umgebung bis ins Morgengrauen, Partystimmung oder gemütliches Beisammensein, für jeden Geschmack gab es den richtigen Ort. Auf der Bühne unterhielten „die Stoabeißer“ mit einer Mischung aus bayerischen Titeln, Schlagern und Charts. In Pilsstand und Bar wurde Partymusik aufgelegt.

 

Nach einer kurzen nächtlichen Pause begann auch schon der Festsonntag: Um 8.30 knallte es mehrmals. Die Böllerschützen riefen die Ortsvereine zur Aufstellung zum Festzug vom Rathaus zur Pfarrkirche Sankt Georg auf. Wie berichtet führte eine Kutsche mit Schirmherr Abt Hermann Josef Kugler vom Prämonstratenser Orden Windberg und Landrätin Rita Röhrl, dem ehemaligen Prackenbacher Pfarrer Albert Vogl und Diakon Andreas Dieterle den Zug durch das Dorf an, dahinter MdL Manfred Eibl und Bürgermeister mit Gattin.

 

Nach der Eröffnung des feierlichen Pontifikalgottesdienstes durch Abt Kugler begrüßte Dieterle auch Vogl und freute sich, dass dieser der feierlichen Zeremonie beiwohnte. Kinder- und Jugendchor und der Kirchenchor umrahmten das Ambiente musikalisch. Kugler wies eingangs auf die historische Verwurzelung von Windberg und Prackenbach hin. „Das Pfarrheim und Bürgerhaus, das wir heute segnen wollen, soll ein Ort der Begegnung sein und werden, wo Menschen aus verschieden Gruppen und Vereinen sich treffen. Es gehört zu unserer Menschheit dazu, dass wir einander begegnen“, so der Abt. In seiner Predigt ging er auf das Gebot der Nächstenliebe ein. Gebote seien nicht da zum „Auslegen“, sondern zum „Ausleben“. Dieterle nutzte das Schlusswort, um allen Beteiligten am Gottesdienst und am Fest seinen Dank auszusprechen, auch Eckl für das Anstoßen des großen Projektes neues Bürgerhaus und Pfarrheim und das „Mit ins Boot holen“ der Pfarrei.

 

Dann folgte der eigentliche Festakt: Kugler segnete das neue Bürgerhaus und Pfarrheim, alles was in diesem Haus passiere, solle ein Segen für die Gemeinde werden. Jede Art von Unglück solle ferngehalten werden.

Ein weiteres Mal ergriff der Bürgermeister das Wort und begrüßte unter anderem Landrätin, MdL Eibl und Michael Kreiner vom Amt für Ländliche Entwicklung. 2018, 2019 seien die ersten Ideen entstanden, das alte Pfarrheim zu sanieren. Eckl wies auf die 90 Prozent-Förderung hin und bedankte sich stellvertretend bei Kreiner dafür. So etwas sei „lebensnotwendig für Gemeinden im Bayerischen Wald“. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Architekten Weber, die das Projekt übernommen hatten. Bei Stefan Kellermeier bedankte er sich für den kostenlosen Bau eines neuen transportablen Backofens für die Gemeinde. Dem Bauhof, insbesondere Stefan Haimerl, dankte er für die neue Brücke, die Rundbögen hatte Haimerl gesponsert. Außerdem hob er die gute Zusammenarbeit mit der Kirche, die derzeit Diakon Dieterle vertritt. Auch Pfarrer Josef Drexler, der sich im Krankenstand befindet, ließ er nicht unerwähnt und forderte die Gemeinde auf, ihn bei seinem „Comeback“ zu unterstützen, „das wünsche ich mir von ganzem Herzen“.

 

Der Firma Getränke Haimerl ließ Eckl besonderen Dank zukommen, sie hätte spontan eine „problematische Getränkesituation“ gelöst, „sonst hätten wir auf dem Trockenen gesessen“. „Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!“, leitete Röhrl ihr Grußwort ein. Was herauskomme, wenn man zusammenhelfe, sehe man hinter ihnen, lobte sie die tolle Zusammenarbeit von politischer und geistlicher Führung. Das griff auch Eibl auf: Nur wenn Kirche und Politik eine Einheit bildeten, könnten Gemeinden erfolgreich in die Zukunft gehen, sagte er sinngemäß. Kreiner vom ALE erklärte, dass in den letzten Jahren rund 2 Millionen Euro nach Prackenbach geflossen seien beziehungsweise bald fließen werden. Er hob auch den ehrenamtlichen Einsatz hervor, nur dadurch könne so ein Bauwerk vollendet werden.

 

Am Schluss erklärte Johannes Weber einige Details zum Projekt. Im September 2018 habe Eckl bei ihm angerufen wegen einer Sache, die „pressiere“. „Das sind dann die gefährlichen Anrufe“, sagte er schmunzelnd. Im Endeffekt habe man beschlossen, das alte Gebäude in Teilen zu erhalten, veranschlagt mit 1,72 Millionen. Bei 1,83 Millionen könne man nun von einer Punktlandung sprechen. Das Dach habe man heruntergenommen, einen Stock weg und das Dach wieder darauf. Das Gebäude sei kernsaniert worden und nun energetisch auf dem neuesten Stand. Eckl konnte einen Spendenscheck für einen Glasboden im ersten Stock entgegen nehmen, der freie Sicht auf das alte Gewölbe darunter gibt.

Es schloss sich ein Nachmittag ganz im Zeichen der Familien und Kinder an mit einem Programm, das besser nicht hätte können. Gemeinsam mit der Feuerwehr durften die Kinder ausprobieren, mit dem Schlauch zu löschen, der Kindergarten Moosbach hatte ein Glücksrad aufgebaut, der Prackenbacher Kindergarten führte zwei Mal ein Kasperltheater auf. Es gab unter anderem zwei Hüpfburgen, Kinderschminken, Glitzertatoos, eine Torwand und einen kleinen Streichelzoo mit Ponys. Zauberer Waltini trat bei der Genobank auf. Auch Bastelfreudige kamen auf ihre Kosten, zum Beispiel mit kleinen Holzschiffen, die dann im Bach gleich ausprobiert werden konnten. Musikalisch umrahmte das Duo „do-schau-her“. Außerdem öffneten die umliegenden Betriebe und natürlich das neue Bürgerhaus die Türen zur Besichtigung.

 

Am Abend trat die Nachwuchsband „the Rockets“ auf und ließ das gelungene Fest ausklingen. Eckl zeigt sich rundum zufrieden. „Der Zusammenhalt war überragend, so etwas ruft nach mehr!“ Das wolle er erst mal so stehen lassen.

 

Bild zur Meldung: Großes Fest um Millionenprojekt

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Einweihung Bürgerhaus (18. 07. 2022)

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