Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Bürgerversammlung 2010

Prackenbach, den 04. 06. 2010

Überblick über die Gemeinde und deren Maßnahmen bei der Bürgerversammlung

Kritik an Firma Amplus über verzögerten Anschluss der  DSL – Versorgung

 

Moosbach. Die Gemeinde Prackenbach trifft in diesem Jahr die Finanz- und Wirtschaftskrise auch mit großer Wucht. Doch wir haben keinen Grund zur Angst, sagte  Bürgermeister Xaver Eckl bei der  Bürgerversammlung am Freitagabend. Denn, obwohl die Verschuldung im nächsten Jahr noch etwas ansteigen wird, was immerhin noch unter dem Landkreisdurchschnitt liegt, steht sie  im Vergleich zu anderen Gemeinden gut da, denn als moderne Gemeinde  hat sie unter anderem schon frühzeitig auf erneuerbare Energien (Photovoltaikanlagen und Energieeinsparung) gesetzt, die bereits jährlich einen Reingewinn erwirtschaften.

 

Als weiteren Schwerpunkt wurde in der Bürgerversammlung der verzögerte Anschluss an die DSL- Versorgung per Funk durch die Firma Amplus kritisiert, obwohl bei Vertragsabschluss versprochen wurde, dass die  Fertigstellung Ende April – Anfang Mai abgeschlossen sei, jetzt aber der 10. Juni angegeben wird und das  Ganze jedoch in keiner Weise voran geht.

 

Ins Gasthaus Kerscher kamen am Freitag  neben 2. Bürgermeister Karl Engl und Geschäftsleiter Franz Kolbeck leider nur an die 30 Bürger (incl. Gemeinderat), die ihr Interesse an der Gemeindepolitik zeigten. Bürgermeister Eckl  konnte dazu die  Vertreter der Firma Amplus (Alois Kraus und Markus Wagerer) begrüßen und bedauerte, dass Herr Englmeier, der Chef der Firma, terminlich anderweitig gebunden war. 

 

Alois Kraus gab als Grund der Verzögerung den langen Winter an, der die Sache in die  Länge zog und zudem habe zunächst die Verbindung nicht so sehr geklappt. In Igleinsberg stehe bereits der Masten. Von dort würde Hagengrub versorgt werden  und dann gehe es Richtung Rathaus.

Werner Penzkofer wollte dazu wissen, warum der Chef der Firma nicht anwesend sei. Er habe sich vor einem Jahr angemeldet, würde ständig versuchen, die Firma zu erreichen, keine Chance. Nach Kollnburg war Prackenbach der zweite Standort, somit müsste man mit Prackenbach wesentlich weiter sein. Und wie sieht es mit den anderen Gemeindeteilen  aus, die Gemeinde besteht bekanntlich aus mehreren Ortschaften.

 

Markus Wagerer, der zweite Vertreter der besagten Firma erklärte, dass man dabei sei, das ganze Gemeindegebiet per  Kupfer zu erschließen, dessen Knotenpunkt sich in Viechtach  befindet.

Da von Seiten der beiden Vertreter von drei Anmeldungen die Rede war, hackte Penzkofer und Hans Miethaner ein, dass  bei  Vertragsabschluss  20  bis 30 Anmeldungen vorlagen. Man kann nicht verstehen, dass die Firma jetzt nur von drei Anmeldungen spricht. Man verlangte, dass sie  jeden dieser Personen unverzüglich anschreiben müsse  und Bürgermeister Eckl wurde gebeten,  sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern.

 

Dieser erinnerte daran, dass man durch einen Vertrag mit der Firma Amplus gebunden sei. Leider könne man sich scheinbar auf Verträge nicht mehr verlassen, meinte er. Es wurden bereits insgesamt 65 000 (incl. 20 000 von der Gemeinde) an die Firma bezahlt. Sollte man von dieser nicht umgehend eine positive Nachricht erhalten, würde man Mittel und Wege finden, mit der Firma zu brechen. 

 

In seinem Rückblick und Ausblick  berichtete Bürgermeister Eckl von den großen Maßnahmen des letzten Jahres, wobei  unter anderem die Fertigstellung des Trinkwasserbehälters in Schwaben mit Quellsanierungen, Wasser- und Kanalbauten in mehreren Gemeindegebieten, Oberdeckenverstärkung sowie der Feuerwehrhausbau in Moosbach mit Hackschnitzelheizung und die energetische Sanierung des ehemaligen Schulhauses zu schultern waren.

1,4 Mill.   € konnten dabei investiert werden, ohne die Verschuldung nennenswert zu erhöhen. Doch heuer macht sich die Wirtschaftskrise enorm bemerkbar, so der Bürgermeister. Die Zuführungsrate sinkt im neuen Haushalt gegenüber 2009 von 650 000 auf 300 000. Es bleibt bei Abzug der Tilgung nur eine freie Finanzspanne von 45 000, mit dem man keine großen Sprünge wagen könne, argumentierte  der Bürgermeister.

 

Der Finanzausschuss mit dem übrigen Gremium  kam nach intensiver Beratung  zu dem Entschluss, mit den  kostenintensiven  Maßnahmen, die sowieso in den nächsten Jahren anstehen,  bei denen derzeit noch Zuschüsse zu erwarten sind,  bevor sie gekürzt oder gar gestrichen werden,  fortzufahren, so der Bürgermeister.  So wird die energetische Sanierung des ehemaligen Schulhauses mit Kindergarten und Turnhalle mit Gesamtkosten von 877 000 (Zuschuss 400 000) fortgesetzt. Das FF-Haus in Moosbach wird fertig gestellt (190 000) und das neue Tragkraftspritzenfahrzeug für die FF Moosbach angeschafft (ca. 81 000).

 

Durchgeführt wird auch der Ausbau der GV Anger- Frauenwies-Aurieden-Lehen in einer Länge von 2 km mit Gesamtkosten von 818 000 (Zuschuss ca. 440 000), der An- und Umbau im Kindergarten und Schule in Prackenbach zu einer Kinderkrippe mit ca. 120 000 mit einem Eigenanteil von 22 000 sowie Wasser- bzw.  Kanalbaumaßnahmen Voggenzell- Altwies-Moosbach bzw. Mitterdorf, Unterrubendorf mit Kosten von 1 600 000 €.

 

Weiter berichtete Eckl, dass die Gemeinde Prackenbach sich schon frühzeitig Zukunftsorientiert auf Energieeinsparung gesetzt hat. Fotovoltaikanlagen mit derzeitiger Erweiterung auf fast 100 kwp, zwei Hackschnitzelheizwerke, die 55 000 Liter Heizöl einsparen sowie die Umrüstung der Straßenleuchten auf energiesparendes Gelblicht bereits vor fünf Jahren.    

 

Zudem wird das Wasser- und Abwasserkonzept in kürze umgesetzt, was erst wenige Gemeinden geschafft haben, berichtet Eckl nicht ohne Stolz. Die Schule, geräumig und mit neuester Computerausstattung ausgestattet, wurde durch die Regierungskommission als vorbildlich bezeichnet und der Kindergarten mit erweiterten Räumen für die Kindergrippe wird noch heuer in Angriff genommen.

Nicht zuletzt wird für den Brandschutz in  den vier Wehren der Gemeinde mit  Neuanschaffungen und Räumlichkeiten sowie Löschwasserversorgung enormes geleistet. Letztendlich könne man sich mit dem Rathaus und Bauhof, die bedarfsgerecht auf dem neuesten Stand sind, sehen lassen, desgleichen mit dem  überörtlichen Straßennetz, das nun auch für Schwerstverkehr ausgebaut ist. Frühzeitig wurden hier   Schwerpunkte gesetzt und Zuschüsse gesichert, die heute oft nicht mehr erreichbar wären. 

 

Von den Pflichtaufgaben seien bald die größten Brocken vom Tisch, betonte Eckl, so dass er hofft, mehr finanziellen Spielraum für mehr „Luxus“ zu bekommen. Nebenstraßen müssten auf Vordermann gebracht werden, Flurbereinigung sowie Dorferneuerung in Viechtafell, die im  nächsten Jahr mit ersten Maßnahmen ansteht  und schließlich die Ortsdurchfahrt von Krailing und die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes.

 

Zur Information berichtete der Bürgermeister, dass im Rahmen der energetischen Sanierung das Bild am Kindergarten von Kunstmaler Hans Höcherl abgepaust wird und später wieder auf den bisherigen Platz aufgetragen würde.

Zum Schluss dankte Eckl allen, die ihn bei der Arbeit unterstützen insbesondere Franz Kolbeck, dem Gemeinderat für die konstruktive Mitarbeit, der Verwaltung und nicht zuletzt bei den Vorständen der Vereine und dankte für das Interesse.

 

Bürgermeister Eckl stellte sich den Fragen:

Erwin Altmann aus Fichtental kritisierte, dass die Teerung in Hetzelsdorf nicht in der öffentlichen Sitzung behandelt wurde. Es sollte damals Viechtach, als Angrenzer sich an der Zahlung beteiligen, was  jedoch abgelehnt wurde, wusste er. Eckl erwiderte darauf, dass dieser Punkt bereits letztes Jahr beschlossen worden sei, die Maßnahme aber witterungsbedingt erst dieses Jahr durchgeführt werden konnte.

Neben diversen Angriffen auf Handlungsweisen  der Gemeinde machte er sich auch stark für die Kinder und plädierte für einen Bolzplatz in Fichtental.

 

Alois Vogl brachte die ewige Baustelle Feuerwehrhaus in Moosbach wieder ins Gespräch. Seit dieser Zeit habe sich am Gelände viel verändert,   sagte er. Lt. seines Antrages vor einiger Zeit geht es nun um das Problem Oberflächenwasser, das er in seinem Garten befürchte.  Er wurde darum zu einer Ortsbesprechung durch den Gemeinderat eingeladen, die am Karfreitag angesetzt wurde, um eine sinnvolle Regelung zu erzielen. Die Leitung der  Ausschusssitzung  hatte  der 2. Bürgermeister Karl Engl im Auftrag vom 1.  Bürgermeister übernommen. Man einigte sich schließlich, dass der Begrenzungszaun auf Gemeindegrund errichtet  wird, während er das  bisherige Grundfest auf seinen Grund gesetzt hatte. Nur erwartet Vogl in der nächsten Zeit von der Gemeinde eine schriftliche Vereinbarung zwischen den zwei Angrenzern, um sicher zu gehen, dass alles so geschieht, wie es mündlich vereinbart wurde.

 

Werner Penzkofer wollte wissen, wie weit man mit der Maßnahme Kanal- und Wasserleitungsbau in Mitterdorf ist. Kolbeck gab ihm die Zusage, dass noch im Juli die Ausschreibung vorgenommen wird und noch heuer mit einem Baubeginn zu rechnen ist. 

Eine kleine Kritik fügte Penzkofer noch an, dass ein Bushäuschen das Gesicht eines Dorfes widerspiegelt. Ein bisschen Kosmetik würde manchmal nicht schaden, meinte er. „Denkt an die Kinder, ihr seid für sie verantwortlich, sie sind unsere Zukunft“, meinte er.

 

Foto: Franz Kolbeck, BM Xaver Eckl, Markus Wagerer, Alois Kraus

 

Bild zur Meldung: Bürgerversammlung 2010

Veranstaltungen
Klicken Sie hier, um die Inhalte von "heimat-info.de" anzuzeigen. Beim Aufruf gelten abweichende Datenschutzbestimmungen der Webseite "heimat-info.de"
Wetter

 

 

 

Viechtacher Land

 

 

 

Bayerischer Wald

 

 

 

Der Bayerische Wald - Erfrischend natürlich.

 

 

 

Aberland Logo
 

 

 

 

Ostbayern

 

 

 

 

Donau-Wald