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Klasse statt Masse

Prackenbach, den 16. 07. 2016

Generationswechsel: Michael Bielmeier junior ist nun für die Wurstherstellung zuständig

(Quelle: Viechtacher Anzeiger / Kötztinger Zeitung, von Lisa Wieland)

Prackenbach. Er ist jung, er ist engagiert und er ist Metzger. Nun sogar Metzgermeister mit einem der besten Ergebnisse des Jahres 2015 noch dazu. Michael Bielmeier arbeitet in dritter Generation im Metzgerladen seiner Familie in Prackenbach und findet seinen Beruf toll. Offiziell übernommen hat er den Betrieb noch nicht, aber er ist zuständig für den Laden und die Wurstherstellung. Deshalb könne man dennoch von einem Generationswechsel sprechen.

Eifrig zeigt Michael Bielmeier seinen Meisterbrief und holt ihn für ein Foto von der Wand. Der 23-Jährige trägt eine professionell wirkende, schwarze Kochjacke mit zweireihig angebrachten weißen Knöpfen, dazu eine weiße Kappe mit dem Logo der Metzgerei.

„Kaum einer möchte das mehr machen und als Lehrling wird man etwas schlechter bezahlt“, erklärt er das Nachwuchsproblem in der Branche und zuckt mit den Schultern. Dabei habe man gute Aufstiegschancen mit dem Meistertitel, weil große Firmen ständig auf der Suche seien. Für den 23-Jährigen war schon immer klar, dass er den heimischen Betrieb weiter führen wird. „Es gefällt mir, etwas herzustellen, das meinen Kunden schmeckt“, sagt er mit einem Grinsen. Neue Wurstrezepturen auszuprobieren sei für ihn eigentlich wie Kochen. Deshalb kann er es sich auch nicht vorstellen, in einem größeren Betrieb zu arbeiten. „Ich möchte mein eigenes Ding machen. Nicht nur nach vorgegebenen Standardrezepten arbeiten, sondern auch kreativ und individuell mal neue Rezepte ausprobieren.“

Was ihm außerdem an seinem Beruf gefällt: „ Ich weiß, was in meiner Wurst drin ist.“ „Regional und qualitativ hochwertig“ ist sein Motto, „keine industriell gefertigten Produkte mit haufenweise Geschmacksverstärkern“. Deshalb wird zum Beispiel am Montag, wenn frisch geschlachtet wurde, die „Weißware“, also Weißwürste oder Wollwürste, produziert. Denn bei schlachtwarmem Fleisch braucht man kein Phosphat und die Wurst wird besser, erklärt der junge Metzgermeister.

Um die hauseigene Schlachtung kümmert er sich gemeinsam mit seinem Vater, ebenfalls Michael Bielmeier, den Fleischhandel leitet dieser alleine. Das Rindfleisch stammt ausschließlich von Bauern aus und um das Gemeindegebiet Prackenbach, das Schweinefleisch von Züchtern aus Konzell oder Deggendorf.

Die Tiere lebten nicht in Massentierhaltung, sondern in Freilaufställen, betont Bielmeier. Außerdem sind die Transportwege kurz und die Ruhephasen werden eingehalten.

Auch in der Selbstständigkeit sieht er gute Chancen für die Zukunft. Denn: Der Trend bei den Verbrauchern geht hin zu Regionalität und Qualität und weg von Massentierhaltung und Lebensmittelskandalen. Davon ist Michael Bielmeier überzeugt. Leicht sei es zwar nicht im Konkurrenzkampf mit den Discountern, „dort ist eben alles auf einem Platz und mit einmal Durchgehen wird der ganze Wocheneinkauf erledigt.“ Aber dennoch würden mittlerweile viele wieder auf den Dorfmetzger umschwenken.

Und genau darauf reagiert der 23-Jährige: Er habe einige Neuerungen veranlasst, berichtet er voller Stolz. Der Verkaufsraum sei nun „zeitgemäßer“ eingerichtet, sagt er und ordnet sorgsam Wurstverpackungspapier und Geräuchertes, das hinter der Theke aufgehängt ist. Neue Lampen und die Theke wirken moderner. Die größte Investition war der Bezahlautomat, „das ist einfach die beste Lösung, um hygienisch zu arbeiten.“ Bargeld muss von den Mitarbeitern nicht mehr angefasst werden.

Und trotz Discountern ist der Wandel in der Metzgerei Bielmeier zu spüren: Die Kunden bleiben nicht aus, der Dorfmetzger ist wichtig.

 

Bild: Michael Bielmeier ist nun zuständig für den Laden und die Wurstherstellung der Metzgerei Bielmeier in Prackenbach.

 

Foto: Wieland

 

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