Aus der Gemeinderatsitzung vom 18.12.2024
Straße nach Tafertshof wird rund 224.000 Euro kosten
Planer Matthias Thanner stellte dem Gemeinderat den finalen und kostengünstigeren Planungsentwurf vor
Prackenbach. Bereits mehrere Male ist die geplante Verbindungsstraße zwischen der Tafertsbergstraße und der Straße nach Tafertshof Teil der Tagesordnung im Prackenbacher Gemeinderat gewesen. Am Mittwochabend stellte Gremiumsmitglied und zuständiger Planer Matthias Thanner nun den finalen Entwurf und die Baukostenberechnung vor und erhielt dafür die Zustimmung, die Maßnahme wurde beschlossen.
Bürgermeister Andreas Eckl blickte kurz zurück, laut Anwohnern lebten dort geschützte Tiere. Dem sei von Fachstellen nachgegangen worden, doch die Vermutungen hätten sich nicht bestätigt. Außerdem seien im Rahmen des Naturschutzes einige Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt worden.
Die ersten Planungsentwürfe seien dem Gremium zu aufwändig und dadurch kostenintensiv gewesen, so Eckl. Matthias Thanner habe nun eine kostengünstigere Variante ausgearbeitet, und, so der Planer selbst, für die wirtschaftlichsten Kosten das Meiste herausgeholt.
Unter anderem sei die Verbindungsstraße nun breiter angelegt, damit auch größere Fahrzeuge Platz haben. Es habe Anpassungen gegeben, damit nicht noch mehr Abgrabungen und Sprengungen im Fels notwendig seien, denn diese schlügen am meisten zu Buche. Außerdem sei man mit dem Vorhaben noch etwas weiter weggerutscht von den direkten Anliegern, erklärte Thanner. Insgesamt soll die Straße 3,5 Meter breit werden, ein Bankett von 1,5 Metern soll Fußgängern und Radfahrern Sicherheit bieten und auch zum Ausweichen geeignet sein. „Dort soll ja auch nicht gerast werden, genau das wollen wir ja nicht.“ Die Kostenberechnungen beliefen sich auf rund 224.000 Euro. Das Gremium erteilte einstimmig seine Zustimmung.
Forderung: Verbindung nach Moosbach soll sicherer werden
Prackenbacher Gemeinderat beschäftigte sich mit einer Wortmeldung aus der Bürgerversammlung
Prackenbach/Moosbach. Nachdem auf der Bürgerversammlung seitens eines Bürgers gefordert worden war, sich für eine sicherere Verbindung von Prackenbach nach Moosbach einzusetzen, haben sich die Prackenbacher Gemeinderäte bei ihrer letzten Sitzung dazu geäußert.
Die Abzweigung von der B 85 zur Viechtacher Straße Richtung Moosbach sei sowohl für Fahrzeuge als auch für Fußgänger oder Radfahrer sehr gefährlich, war angemerkt worden, obwohl in der jüngeren Vergangenheit wenig passiert sei. Ein möglicher Lösungsansatz dazu könnten eine Unterführung sowie eine Abbiegespur sein, so die Ideen. Der Bürger hatte angeregt, in Eigenregie beim Staatlichen Bauamt vorstellig zu werden und das Anliegen zu thematisieren.
Man könne diesbezüglich anfragen und einen Antrag einreichen, erklärte Bürgermeister Andreas Eckl. Selbst veranlassen könne man allerdings nichts, da es sich ja um eine Bundesstraße handele. Aus dem Gremium kamen Vorschläge wie ein Pop Up-Radweg, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder auch eine alternative Route auf der anderen Seite der B 85. Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, Kontakt mit dem Staatlichen Bauamt aufzunehmen.
Rücklage statt Darlehen
Gemeinderatssitzung: Jahresrechnung 2023 fällt positiv aus – Allseits Lob für die gute Zusammenarbeit im Gremium
Prackenbach. In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2024 hat sich das Prackenbacher Gremium unter anderem mit einigen Bauanträgen beschäftigt. Außerdem erläuterte Geschäftsleiter Manfred Maier einige Inhalte der Jahresrechnung für das Jahr 2023 und die Freie Wählergemeinschaft Ruhmannsdorf sorgte mit einer von Statistiken untermalten Ansprache mit ernsten und auch lustigen Inhalten zum Jahresabschluss für einige Lacher.
Zunächst erteilten die Gemeinderäte ihre Zustimmung zum Neubau einer land- und forstwirtschaftlichen Lagerhalle als Ersatzbau für ein bestehendes Lagergebäude in Unterreisach, verlängerten die Genehmigung eines Neubaus eines landwirtschaftlichen Lager- und Unterstellschuppens in Prackenbach und gaben ihre Zustimmung zum Neubau einer Garage mit Carport in Voggenzell in der Heitzelsberger Straße.
Weiterhin stand eine Änderung des Bebauungsplans des Baugebiets „Pfahlfelder II“ in Moosbach auf der Tagesordnung. Bürgermeister Andreas Eckl fügte an: „Wir brauchen Wohnraum und Grund wird nicht mehr werden.“ Durch die Änderungen sollten keine „riesen Dinger oder große Wohnblöcke“ entstehen. Doch wolle man Mansarden- und auch Einliegerwohnungen im Keller ermöglichen. Das Gremium erteilte seine Zustimmung.
Auch Geschäftsleiter und Kämmerer Manfred Maier ergriff das Wort und gab einen Überblick über die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2023. Dieser habe ein Gesamtvolumen von 9,4 Millionen Euro gehabt, ein Darlehen sei geplant gewesen, jedoch erfreulicherweise nicht benötigt worden. Mit einem Ergebnis von rund 8,39 Millionen liege man deutlich unter den Planungen und habe einen Überschuss von rund 304.000 Euro erwirtschaften und zur Rücklage hinzuführen können, die damit insgesamt derzeit 1.080.135,16 Euro beträgt.
Detailliert ging er unter anderem auf Einnahmen und Ausgaben ein und stellte die Entwicklung der Verschuldung positiv heraus: Zum 31. Dezember 2023 habe der Schuldenstand 927.479 Euro betragen, die Pro-Kopf-Verschuldung 331 Euro, im Vergleich dazu 2012: 3.438.409 Euro Schuldenstand und 1.275 Euro je Einwohner. Der Landkreisdurchschnitt lag 2023 bei 904 Euro je Einwohner. Die freie Finanzspanne betrage 840.138 Euro.
Allerdings relativierte er die Zahlen etwas, indem er auf die ansteigende Kreisumlage blickte, auch für Investitionen in die Wasserversorgung werde 2025 einiges zusammenkommen sowie für steigende Personalkosten unter anderem für die mittlerweile 19 Beschäftigten in den beiden gemeindlichen Kindertagesstätten. Dennoch könne man voraussichtlich auch 2024 positiv abschließen. Das Gremium beschloss einstimmig die Vorlage der Jahresrechnung und erteilte den Prüfungsauftrag an den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss.
Lob: „Kommunalpolitisches Herz am rechten Fleck“
Gegen Ende der Sitzung sprach der Bürgermeister ein paar Worte zum Jahresabschluss. Es habe wieder viele schöne Ereignisse gegeben, man habe immer versucht, das Beste aus allem zu machen. Das sei oft gelungen, manchmal klappe etwas nicht wie geplant, aber das sei nur menschlich. Ausschließlich Lob hatte er für die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums über: „Ihr habt das kommunalpolitische Herz am rechten Fleck“, als Bürgermeister mache es einfach nur Spaß mit einem solchen Gemeinderat zusammenzuarbeiten. Ebenso schloss er seine Stellvertreter, alle Beschäftigten der Gemeinde, wie auch die Ehrenamtlichen in seine Danksagungen mit ein. Persönlichen Dank sagte er Manfred Maier, der in allen Bereichen mit vielen Inputs immer zur Verfügung stehe und viele freiwillige Überstunden mache, die er nicht einmal aufschreibe. „Wir sind sehr froh, dass du da bist!“ sagte Eckl und applaudierte gemeinsam mit dem gesamten Gremium.
Auch die beiden Planer im Gemeinderat hob er namentlich hervor und überreichte je einen Präsentkorb an Matthias Thanner und Manuel Christl, die der Gemeinde stets wohlwollend zur Seite stünden und Beratungen übernähmen, viele Arbeiten geschähen auch ehrenamtlich und ohne nachfolgende Rechnungen.
Die Freie Wählergemeinschaft Ruhmannsdorf hatte als letztes das Wort. Helmut Gierl und Hermann Muhr hatten neben Lob an den Bürgermeister für die gute Zusammenarbeit einen kurzen Überblick über die Entwicklungen in der Gemeinde etwas anders aufbereitet und untermauerten diesen mit Statistiken, denen neben ernsten Anregungen stets auch etwas Amüsantes abgewonnen werden konnte. Zum Beispiel sei es traurig, dass das Wirtshaussterben auch vor Prackenbach nicht halt mache. Das heiße aber nicht nur, dass öfter mal eine Halbe Bier getrunken werden solle, sondern man auch für ein sonntägliches Mittagessen mal in der Gemeinde bleiben solle und die hiesigen Wirte unterstützen. Nicht nur die Altersstruktur der Bürger wurde unter die Lupe genommen, auch die des Gemeinderats und gleich mit einer Erinnerung an eine Klausurtagung in Würzburg verbunden: Beim abendlich geplanten Absacker habe die ältere Abordnung nicht in die Location hineingedurft. Nach einigen Lachern schloss Bürgermeister Eckl die letzte öffentliche Sitzung in diesem Jahr.
Diese Berichte wurden von der Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt.
Bild zur Meldung: Aus der Gemeinderatsitzung vom 18.12.2024