Eigenwasserversorgung Prackenbach mangels Schutzgebiets vor dem Aus
Bürgerversammlung: Es ging auch um´s Wasser – Infos zum neuen Moosbacher Hochbehälter
Moosbach/Prackenbach. Ein heikles Thema hat Bürgermeister Andreas Eckl bei der Bürgerversammlung vergangene Woche aufgegriffen: die Eigenwasserversorgung in Prackenbach, die auf Grund des fehlenden Schutzgebietes zwangsweise bald aufgegeben werden könnte. In Moosbach dagegen laufen die Planungen für einen neuen Hochbehälter zur Erhaltung der eigenen Wassergewinnung auf Hochtouren.
Im Jahr 2008 wurde im Ortsteil Hagengrub ein neuer Hochbehälter gebaut, erklärte Eckl. Die Investition damals: rund 600.000 Euro. Im Zuge einiger Umbaumaßnahmen könne dieser mittlerweile auch mit Fernwasser befüllt werden. Doch es gebe ein Problem: Um die Wasserversorgung aus den eigenen Quellen zu erhalten, müssten sich diejenigen im Schutzgebiet Zone I im Eigentum der Gemeinde befinden oder zumindest ausreichend dinglich gesichert sein, so die Vorschriften. „Ohne Schutzgebiet keine eigene Wasserversorgung“, und genau dagegen hätten einige der Waldbesitzer Einwände.
Bürgermeister appelliert an Waldbesitzer, Schutzgebiet zuzustimmen
In Gesprächen mit dem Landratsamt habe sich ergeben, dass man diese Haltung gar nicht verstehen könne, sagte er, denn es gebe dadurch keine Einschränkungen. Er wolle noch einmal einen „höflichen Appell“ an die Betroffenen richten, in sich zu gehen und sich gesprächsbereit zu zeigen. Im kommenden Jahr solle ein weiteres Mal ein Informationstreffen angeboten werden.
„Wasser ist ein Gut, dass wir alle und auch die künftigen Generationen brauchen!“, daran solle gedacht werden. Denn sollte die Haltung der Waldbesitzer bleiben wie bisher, müsse die Eigenwasserversorgung für Prackenbach aufgegeben werden. Der Hochbehälter in Hagengrub sei eigentlich für die Zukunft gerüstet und verfüge über teure Technik wie Entsäuerungsanlage und UV-Anlage. Diese werde für das ohnehin saubere Fernwasser aus der Trinkwassertalsperre Frauenau dann nicht mehr gebraucht. Eine weitere Folge: Der Wasserpreis werde unter Umständen steigen, wenn ausschließlich Fernwasser gekauft werden müsse.
Hochbehälter-Neubau in Moosbach soll 2025 starten
Im Bereich Moosbach dagegen verlaufe alles nach Plan, nur etwas zeitverzögert wegen des typischen „Bürokratiewahnsinns“, so der Bürgermeister. 2025 solle der Neubau nahe der B 85 beginnen, wenn Zuleitungen und das landkreisübergreifende Schutzgebiet um die Quellen im Bereich Friedenstadl und Oberstein gesichert seien. Die Trasse werde von Oberstein über Bartlberg, Mitterdorf und Tierstall verlaufen. Im Zuge seiner Erläuterungen entschuldigte er sich bei der Moosbacher Bevölkerung für die Unannehmlichkeiten der letzten Zeit wegen des Abkochgebots für Trinkwasser. Die Vorgaben des Gesundheitsamtes seien sehr streng. Vor einigen Jahren habe der betreffende Grenzwert noch bei 100 gelegen, mittlerweile sei dieser auf Null gesetzt worden, erklärte er.
BU´s:
Hagengrub: Im 2008 für rund 600.000 Euro neu gebauten Hochbehälter in Hagengrub könnte bald die Eigenwasserversorgung eingestellt werden. Einige Waldbesitzer erheben Einwände gegen das vorgeschriebene Wasserschutzgebiet, erklärte der Bürgermeister bei der Bürgerversammlung.
Moosbach: Zwischen Unterrubendorf und Moosbach soll nahe der B 85 im kommenden Jahr der Neubau eines Hochbehälters für die Eigenwasserversorgung im Bereich Moosbach starten.
Fotos: Lisa Brem
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