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Wer soll das finanzielle Risiko tragen?

Prackenbach, den 23. 12. 2024

Gemeinderat diskutiert über finanzielle Absicherung des geplanten „Festes der Vereine“ im Sommer 2025 durch die Gemeinde

 

Prackenbach. Zahlreiche Wortmeldungen und Diskussionsbedarf hat es am vergangenen Mittwochabend bei der Prackenbacher Gemeinderatssitzung im Rathaus zum Tagesordnungspunkt das geplante „Fest der Vereine“ betreffend gegeben. Bürgermeister Andreas Eckl regte an, dass die Gemeinde das Finanzierungsrisiko übernehmen solle und damit den beteiligten Vereinen im Falle eines witterungsbedingten „Fiaskos“ mit finanziellem Minus unter die Arme greifen.

 

Zunächst gab er einen Überblick über den Stand der Planungen. Vom 13. Bis 15. Juni soll die Dorfmitte in ein Festgelände umgewandelt werden, ähnlich der 900-Jahr-Feier oder der Bürgerhauseinweihung, die beide große Erfolge verbuchen konnten. Mehrere Bands sollen auf einer großen Hauptbühne und einer kleineren Nebenbühne auftreten. Es solle kein „großes“ Zelt geben, sondern mehrere kleine Unterstellmöglichkeiten. Ähnlich wie bei den gemeindlichen Weihnachtsmärkten werde jeder Verein für einen Stand verantwortlich sein. Bereits im Vorfeld ergäben sich Kosten von rund 15.000 bis 20.000 Euro unter anderem für Bandverträge, Security oder Garnituren.

 

Der gravierende Unterschied zu den beiden vorangegangenen Sommerfesten: Nicht die Gemeinde ist Organisator, sondern die Vereine selbst. Und die hätten damit ein großes finanzielles Risiko zu tragen, sollte das Wetter an diesem Wochenende nicht mitspielen. Daher der Vorschlag: Die Gemeinde solle heuer als Starthilfe einmalig – was er betonte – einspringen und diese Kosten im „Fall der Fälle“ übernehmen, sollten die Einnahmen so schlecht ausfallen, dass ein Minus entstünde. Das Risiko der eingekauften Waren müssten die Vereine ohnehin selbst tragen, so Eckl.

 

Die Meinungen und Beiträge der Gemeinderäte dazu deckten die komplette Bandbreite ab: Johann Miethaner etwa zeigte sich unsicher, ob die Absicherung einer Vereinsveranstaltung durch Steuergelder überhaupt rechtens sei und regte an, den Vereinen erst nachträglich und auf Antrag mit Finanzspritzen auszuhelfen.

 

Rücklage aus Gewinnen für weitere Feste soll gebildet werden

 

Auch Michael Kellermeier zeigte sich skeptisch. Das Fest sei zu begrüßen, „aber wenn die Vereine das machen wollen, haben sie auch das finanzielle Risiko zu tragen!“ Auch bei Gartenfesten, für die das große Fest eigentlich stellvertretend sein solle, sei das so. Steuergelder seien dafür nicht gedacht. Er warf allerdings den Kompromiss eines „Deckels“ von etwa 5000 Euro in den Raum. Ein solcher fand die Zustimmung mehrerer Räte. Außerdem wurde allgemein betont, dass bei finanziellem Erfolg des Festes eine Rücklage für kommende Veranstaltungen gebildet werden soll, um eben solche Risiken abfangen zu können. Jeder Verein solle dazu einen prozentualen Beitrag leisten, erklärte der Bürgermeister.

 

Eberhard Preiß pflichtete ebenfalls Kellermeier und Miethaner bei, dass Steuergelder nicht für die Absicherung der Vereine verwendet werden dürften. Zumindest müssten diese „mit ins Boot“ genommen werden. Auch die Moosbacher könnten zum Beispiel sonst ein Fest mit Absicherung verlangen. Daraufhin merkte Eckl an, dass das für 2025 geplante „Fest der Vereine“ nicht auf die Vereine des Ortes Prackenbach reduziert sei, sondern alle Vereine in der Gemeinde zur Mitwirkung herzlich eingeladen seien. Darüber hinaus sei ein jährlicher Wechsel des Festes in den gemeindlichen Hauptorten durchaus denkbar.

 

Kritik von Heiland: Verwendung des Begriffes „Steuerverschwendung“ im Zusammenhang mit Vereinen untragbar

 

Als „Gefahr“, die das finanzielle Risiko bei den Vereinen mit sich bringe, wurde von mehreren Seiten angeführt, dass einige Beteiligte dann nachträglich abspringen könnten und das Fest somit gar nicht zustande kommen könnte. Unter anderem Martin Heiland formulierte klare Worte und kritisierte, dass der Begriff „Steuerverschwendung“ im Zusammenhang mit den Vereinen untragbar sei und so manchen Vorsitzenden treffen werde. Denn die Gemeinde rühme sich ja auch mit den Festen, die die Vereine veranstalten. Die 15.000 bis 20.000 seien nur der „worst case“, es werde sicherlich Einnahmen geben, so dass diese Summe nie erreicht werde. Auch unter anderem Hermann Muhr teilte diese Sichtweise. Mirko Penzkofer regte an, sich auch über Fördermittel des Landkreises zu informieren oder Sponsoren zu suchen.

 

Am Ende der Diskussionen stimmte das Gremium über einen Kompromissvorschlag ab: Ein finanzieller Deckel von 10.000 Euro, der im Gemeindehaushalt verbucht werde und die Vereine beim Fest absichere. Sollte das Minus wirklich größer sein, sollen die Beteiligten prozentual daran beteiligt werden, allerdings mit der Möglichkeit, nachträglich einen Antrag auf weitere finanzielle Unterstützung stellen zu können. Elf der 13 Gemeinderäte stimmten zu, die beiden Negativstimmen von Heiland und Muhr sprachen sich für eine nicht gedeckelte finanzielle Absicherung aus.

 

BU:

Viel Diskussionsbedarf gab es bei der Prackenbacher Gemeinderatssitzung um die Frage, ob die Gemeinde das im Sommer 2025 geplante „Fest der Vereine“ finanziell absichern soll.

 

Foto: Lisa Brem


Dieser Bericht wurden von der Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt. 

 

Bild zur Meldung: Wer soll das finanzielle Risiko tragen?

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