Ergreifende Orgelklänge erfüllten das Gotteshaus
Musikalisches Abendlob zu Peter und Paul in der Prackenbacher Pfarrkirche Sankt Georg
Prackenbach. Mit klanggewaltigen Interpretationen verschiedenster Stücke an der Sandtner Orgel haben am Sonntagabend vier Organisten und Organistinnen ihre Zuhörer begeistert. Ulrike Altmann, Anette Kufner, Johann Preiß und Christian Fischl hatten zum musikalischen Abendlob zu Ehren der Märtyrer Petrus und Paulus in die Prackenbacher Pfarrkirche Sankt Georg eingeladen und ein umfassendes Musikprogramm einstudiert.
Trotz des heißen Sommerwetters hatte sich ein Kreis aufmerksamer Musikliebhaber im Gotteshaus eingefunden, ließ sich von den mitreißenden Darbietungen verzaubern und lauschte besinnlichen und auch informationsreichen Texten, die Ulrike Altmann vortrug.
Zu Beginn übernahm Pfarrvikar Anton Kopp die Begrüßung und spannte einen sinnbildlichen Bogen der Überzeugungen von Petrus und Paulus zur heutigen Zeit: Viele Menschen seien heute auf der Suche nach einem übergeordneten Sinn, dabei wollten sie ernst genommen und nicht einfach abgespeist werden. Genau das habe Petrus getan. Außerdem habe er die Überzeugung vertreten, dass Gott jederzeit zu uns stehe, auch im Falle eines Versagens. Paulus lehre uns, dass es nie zu spät zur Umkehr sei und dass wir im Glauben an Jesus über und hinauswachsen könnten, so Anton Kopp. Beide seien nicht immer einer Meinung gewesen, trotzdem gut miteinander ausgekommen. Sie zeigten uns die Wichtigkeit, eigene Erfahrungen zu machen und Lernprozesse zuzulassen. Anschließend erinnerte der Geistliche an den kürzlichen Tod des allseits beliebten und bekannten Kirchenpflegers Ferdinand Klement und bat alle Gläubigen, sich zu erheben und seiner in einer Schweigeminute zu gedenken.
Auch Ulrike Altmann hieß die Zuhörer willkommen und bedankte sich bei allen, die an der Organisation des Abendlobs mitgewirkt hatten. Die Dekoration der Kirche sei in Rot gehalten, dies symbolisiere einerseits den Heiligen Geist, andererseits sei dies die Farbe der Märtyrer, die auch Petrus und Paulus gewesen seien. Zu Ehren der Apostelfürsten übergab sie an die Klänge der Orgel und mit den sanften Tönen des Präludiums von Robert Führer entführte als Erster Johann Preiß die Besucher in die Welt der Orgelmusik. Seine geübten Finger schwebten außerdem bei einer Fuge und einem weiteren Präludium desselbigen Komponisten über die Tasten.
Mal enthusiastisch, mal einfühlsam interpretierte Christian Fischl unter anderem Improvisation Nr. 7 op. 150 von Camille Saint-Saens oder Toccata und Fuge d-Moll von J.S. Bach und beeindruckte die Zuhörer mit seinen kraftvollen und inspirierenden Präsentationen.
Anette Kufner spielte in ruhiger Weise Stücke wie die Orgelsonate C-Dur von Justin Heinrich Knecht oder das Präludium c-Moll von J.S. Bach und verzauberte das Publikum mit bewegenden, emotionalen Klängen. Außerdem erklangen die Sopran- und Altstimmen der beiden Damen in dem Wechselgesang Hymnus von Thomas Schumann, begleitet von Christian Fischl an der Orgel.
Zwischen den Musikstücken trat Ulrike Altmann ans Rednerpult, las verschiedene Texte vor und nahm damit unter anderem Bezug auf das Leben und den Glauben von Petrus und Paulus, die beide durch Kaiser Nero den Märtyrertod gestorben seien. Petrus durch die Kreuzigung mit dem Kopf nach unten, da er sich selbst nicht für würdig empfunden habe, auf dieselbe Weise wie Jesus Christus zu sterben. Paulus sei enthauptet worden, so die Ausführungen Ulrike Altmanns, an den Stellen, auf denen sein Kopf aufgeschlagen sei, seien drei Quellen entsprungen und später ein Gotteshaus errichtet worden.
Weiterhin las sie unter anderem ein naturkundliches Märchen vor, wie die Schlüsselblume zu ihrem Namen gekommen sei, „weil für mich persönlich Natur und Glaube untrennbar miteinander verbunden sind.“ Unfolgsame Engelchen hätten nach der Erzählung den Himmelschlüssel verloren und kaputt gemacht, durch die Hilfe von Petrus seien aus den Splittern lauter „Himmelsschlüsselchen“ (oder Schlüsselblumen) gewachsen und hätten das Missgeschick wieder gut gemacht. Außerdem trug Ulrike Altmann neben weiteren ein Stück des vor einigen Jahren verstorbenen Heimatdichters Franz Mothes vor, „Da Pflosta´stoa“.
Nach dem Segen durch Anton Kopp und viele Lobesworte für die wunderbaren Darbietungen honorierten auch die Zuhörer die Leistungen der vier Organisten und Organistinnen mit rauschendem, langanhaltendem Applaus. Zum Abschluss griff ein weiteres mal Christian Fischl in die Tasten und schloss den musikalischen Abend mit dem Stück Toccata op. 42,5 von Charles-Marie Widor.
BU´s:
1: Sie verzauberten ihre Zuhörer mit Orgelklängen, Gesang und besinnlichen Texten: Johann Preiß (v.l.), Anette Kufner, Ulrike Altmann und Christian Fischl.
2: Ulrike Altmann begrüßte das Publikum in der Pfarrkirche Sankt Georg.
3: Im Wechselgesang interpretierten die beiden Organistinnen und Sängerinnen auf der Empore Hymnus von Thomas Schumann, begleitet von Christian Fischl an der Orgel.
4: Anette Kufner interpretierte mal einfühlsame, mal mitreißende Stücke an der Sandtner Orgel.
5: Johann Preiß bot Stücke des Komponisten Robert Führer dar.
Fotos: Lisa Brem
Dieser Bericht wurde von der Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt.
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