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Seinen Lieben war er ein fürsorglicher, fleißiger und liebevoller Familienvater und war ein lebenslang treu praktizierender Katholik

Prackenbach, den 08. 12. 2018

Max Gierl wurde völlig überraschend mit 89 Jahren in die Ewigkeit abgerufen

 

Prackenbach-Lexanger. Eine stattliche Anzahl Trauergäste aus der Bevölkerung und der Vereinskameraden nahm am Freitag Abschied von dem geschätzten und liebenswerten Prackenbacher Bürger Max Gierl, erwiesen ihm die letzte Ehre und bekundeten den Angehörigen ihre Anteilnahme, unfassbar von seiner Familie ob des plötzlichen Ablebens ihres Vaters, Opas, Uropas und Bruders.

 

Er war nur ein knappes Jahr nach dem Tod seiner Ehefrau Rosa durch den Tod in die Ewigkeit gefolgt. Und nach der Ursache für seinen plötzlichen Tod fragend, gab Tochter Andrea, pastorale Mitarbeiterin, spontan, aber sehr weitsichtig die Antwort, „ich glaube er wollte einfach bei seiner verstorbenen Frau, bei unserer lieben Mutter, sein“.

 

Wir sind zusammen gekommen, um dem Verstorbenen den letzten Liebesdienst zu erweisen und für ihn die Hl. Messe zu feiern, bemerkte Pfarrer Josef Drexler in seinen Begrüßungsworten. Denn wenn uns Max Gierl auch im Tod vorausgegangen ist, werden wir mit ihm durch das Messopfer in steter Verbindung bleiben. Der Kirchenchor Prackenbach/Krailing schmückte unter der Leitung von Ramona Preiß-Höcherl das Requiem musikalisch aus, instrumental begleitet von Hans Preiß.

 

Die Lesung wurde von Gerlinde Zweck vorgetragen, in der erneut bemerkt wurde, dass das irdische Lebenszelt von Max Gierl völlig unerwartet von heute auf morgen abgebrochen wurde, aber gewiss nicht unvorbereitet und Diakon Andreas Dieterle berichtete in dem gehörten Evangelium vom Handwerker Josef, der eigene Lebenspläne hintenanstellte, um für Maria und das Kind da zu sein.

 

Dann bezeichnete Pfarrer Drexler in seiner Traueransprache den Verstorbenen als praktizierenden Katholiken, der sich nach allerbesten Kräften um die Erfüllung des Hauptgebotes, der Liebe zu Gott und zum Nächsten bemüht hat. So hat er seinen christlichen Lebenswandel und seine Lebenserfahrungen für die Nachwelt unter dem Titel: „Teile meines Lebens“ schriftlich niedergelegt hat, man schrieb dabei die Zeit, die nur noch die Ältesten von uns erlebt haben.

Max Gierl wurde am 16.02.1929 als jüngstes von fünf Kindern, die am Leben blieben, im landwirtschaftlichen Hof seiner Eltern Josef und Franziska Gierl in Hetzelsdorf geboren. Im Alter von erst 2 ½ Jahren musste er einen großen Schicksalsschlag verkraften, als seine Mutter verstarb.

 

Als der Vater wieder heiratete, kamen noch vier Geschwister dazu. Seine Kindheit war hart und von viel Arbeit und Entbehrungen geprägt. Mit Bruder Hans musste er zum Beispiel ausbuttern. Wenn niemand in der Stube war, stahlen sie sich ein Stück Butter. Brot hatten sie ja genug, so dass sie manchmal sogar Nachbarskindern ein Stück abgaben, denn sie waren noch ärmer als wir, erzählte Gierl in seinen Memoiren.

 

Mit 13 Jahren begann er aus eigener Entscheidung die Lehre zum Hufschmid und Wagenbau in der Nähe von Drachselsried. Noch sehr jung musste er alleine bei Dunkelheit durch Wald und Flur laufen, so hatte wohl seine große Nähe zu Wald und Flur seinen Ursprung. Der Spruch, den die Angehörigen auf die Todesanzeige drucken ließen, war somit treffend für ihn: „Ich bin so gern gewesen, in Feldern, Wald und Flur. Nun bin ich heimgegangen zum Schöpfer der Natur“.

Weiter war er beim Schmidmayer in Viechtach und als Betriebsschlossen im Schotterwerk in Viechtach beschäftigt.

Seine Rosa lernte Gierl 1954 kennen, die er 1955 heiratete und den Lexanger zu seinem Zuhause machte. Seine Frau schenkte ihm drei Kinder: Tochter Christine kam 1956 zur Welt. Ein Telefon gab es zu dieser Zeit noch nicht, so musste er bei Nacht und Nebel zum öffentlichen Telefon laufen, um die Hebamme zu holen. Mit Heinrich (1961) und Andrea (1971) wurden zwei weitere Kinder zur Welt.

 

Als Betriebsschlosser kam Max Gierl 1961 zur Firma Rehau nach Viechtach, da kam es schon manchmal vor, dass er nachts aus dem Bett geholt wurde, um eine Maschine zu reparieren. Mit der Landwirtschaft war dies nicht gut zu vereinbaren, wobei ihm seine Rosa eine große Stütze war. Seinen verdienten Ruhestand trat Gierl im Jahre 1990 an. Eine Ruhepause aber gönnte er sich nicht, denn er kümmerte sich daheim voll um die Landwirtschaft, die ihm großen Spaß machte. Seine Liebe jedoch gehörte dem Schmiedehandwerk. Von überall her kamen die Leute und ließen sich alte Türschlösser anfertigen und reparieren.

Mit großem Fleiß wandte er sich auch der Holzverarbeitung zu und schnitzte und drechselte Tiere und Schüsseln und kombinierte so Holz und Schmiedekunst.

 

Viel Freude machten ihm seine Enkel Robert und Michael. Sie wurde noch größer durch Viktoria und Johanna, die im Austragshaus bei ihm am Hof lebten und groß wurden. Er spielte gerne mit seiner kleinen Enkelin Maria noch gerne Brettspiele und auch Urenkel Sebastian besuchte ihn und zeigte ihm seine Tiersammlung. Besonders aber war seine Enkelin Johanna eine große Stütze, als seine geliebte Rosa letztes Silvester verstarb. Ihr Tod machte ihm schwer zu schaffen aber als Zeitlebens bodenständiger Mann, machte er auch aus dieser Situation das Beste. So entschied er sich vor ein paar Wochen zu einer dringenden Hüftoperation. Sie war gut gelungen, doch völlig unerwartet in der darauffolgenden Nacht des 08.12.2018 starb er, für die Familie immer noch unfassbar.

 

Nach dem Requiem, als noch der Kirchenchor das zart erklingende Lied: „Gott wird dich tragen“ aus der Empore schickte, geleitete ein langer Zug Angehöriger, Verwandte, Vereinskameraden und Freunde, angeführt von den Ministranten, Pfarrer Drexler und Diakon Dieterle den Sarg mit dem Verstorbenen zum Gottesacker, wo er nach den Gebeten der Geistlichkeit an der Seite seiner Rosa bestattet wurde.

 

Der Handwerkerverein musste heute ein beliebtes und langjähriges Mitglied zu Grabe tragen, bemerkte Josef Weber anschließend in seinem Nachruf. Max war seit 1953 Ehrenmitglied und war stets ein gern gesehener Kamerad. Wenn es ihm möglich war, beteiligte er sich stets bei den Feierlichkeiten. Als Dank stellte er als äußeres Zeichen der inneren Verbundenheit im Namen des Handwerkervereins eine Schale an seiner Ruhestätte nieder mit den Worten: „Max ruhe in Frieden“. Dann senkten sich die Fahnen der Handwerker und der Marianischen Männerkongregation, der er 69 Jahre angehörte und die Kapelle ehrte ihn mit dem „Guten Kameraden“.

 

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