Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Aus der Gemeinderatssitzung am 18.08.2022

Prackenbach, den 23. 08. 2022

Als letzte Kommune im Kreis Regen hat nun auch Prackenbach die Haushaltsplanungen für 2022 abgeschlossen. Die Gemeinderäte standen in der Sitzung am Donnerstagabend geschlossen hinter dem von Geschäftsleiter und Kämmerer Manfred Maier vorgestellten Haushaltsplan. Das Gesamtvolumen des diesjährigen Prackenbacher Haushaltes fällt mit rund 10,3 Millionen deutlicher geringer aus als der 15,7-Millionen-Haushalt 2021. Fakt ist: Die Krisen machen sich langsam aber sicher bemerkbar, Einnahmen gehen bei gleichzeitig höheren finanziellen Belastungen zurück.

„Mittel müssen jetzt handsam eingesetzt werden“, sagte Bürgermeister Andreas Eckl. Gleichzeitig dürften die Bürger nicht dramatisch belastet werden. Er sei froh, dass in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet wurden, die man nun brauche, um sich „freizuschwimmen“, so der Prackenbacher Rathauschef in seinem Vorbericht. Dann ging Geschäftsleiter und Kämmerer Maier näher ins Detail.

 

Vermögenshaushalt halbiert

Der diesjährige Haushalt der Gemeinde Prackenbach hat ein Gesamtvolumen von rund 10,3 Millionen Euro, das sind 5,4 Millionen weniger als im Vorjahr. Davon entfallen 5,1 Millionen auf den Verwaltungshaushalt. Zu dessen Einnahmen zählen Grundsteuer A und B, Gewerbesteuer, Hundesteuer, Einkommensteuerbeteiligung, Schlüsselzuweisungen, Abgaben und verschiedene Gebühren. Auf der Ausgabenseite schlagen beim Verwaltungshaushalt vor allem Personalausgaben, aber auch Steuern, Versicherungen, Unterhalt und Ausrüstung in der Gemeindeverwaltung zu Buche; außerdem Schulverbandsumlage, Kreisumlage und Darlehenszinsen. Das Volumen des Vermögenshaushalts hat sich in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 10,4 Millionen auf nur noch 5,2 Millionen Euro halbiert. Die Einkommenssituation stelle sich gegenüber dem Vorjahr deutlich schlechter dar, so Maier in seinem Bericht. „Die in den vergangenen Jahren sehr gute und stets steigende Konjunktur wirkt sich langsam, aber sicher aufgrund der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und der stark gestiegenen Inflation negativ aus.“ Die Grundsteuereinnahmen bewegen sich bei gleichbleibenden Hebesätzen auf Vorjahresniveau, die Gewerbesteuereinnahmen sind rückläufig und unterschreiten den Vorjahresansatz um rund 100 000 Euro. Positiv ist: Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer legt zu. Hingegen sinkt der Anteil an der Umsatzsteuer leicht und auch die Schlüsselzuweisung, die Gemeinden im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs erhalten, sinkt wegen der steigenden Steuerkraft um 125 000 Euro.

 

„Etwas magere Jahre“

Berücksichtigt man unter anderem noch die gleichzeitig erhöhte Kreisumlage, so gehen die Haupteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um fast 252 000 Euro zurück. Das führt in Kombination mit inflationsbedingten Mehrausgaben dazu, dass die Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt sich nahezu halbiert hat. „Etwas magere Jahre“ stünden an, so Maier, die freie Finanzspanne liege – unter Berücksichtigung der Tilgung von Darlehen – bei nur noch knapp 394 000 Euro (2021: rund 901 000 Euro, 2020: 1,2 Millionen Euro). Ohne Entnahme aus den Rücklagen wäre kein Haushaltsausgleich möglich.

 

„Speck o’gfressn“

Zum Glück, so Eckl und Maier, habe man sich „Speck o’gfressn“, um laufende und anstehende Investitionen noch ohne Darlehensaufnahme stemmen zu können. Allerdings zeigt die weitere Planung, dass die Rücklage in Höhe von rund 1,35 Millionen bis 2024 weitgehend aufgebraucht sein wird. Bei unvorhersehbaren Ereignissen wird Prackenbach um eine Darlehensaufnahme also nicht umhinkommen.

Immerhin kann die 2 800-Seelen-Kommune trotz zurückgehender Einnahmen im Jahr 2022 auch durch Schuldenrückführung gleichzeitig den Schuldenstand verringern – bis zum Jahresende liegt der Schuldenstand wohl bei rund 1,1 Million. Damit würde auch die Pro-Kopf-Verschuldung von zuletzt 1 368 Euro auf gerade einmal 397 Euro sinken.

Trotz Sparzwängen warnt der Kämmerer vor einem Investitionsstau. In den vergangenen Jahren wurde vieles auf den Weg gebracht, das sich nun im Haushaltsplan 2022 und den folgenden Jahren finden wird. Als Beispiele nannte Eckl den Breitbandausbau, die Sanierung des Pfarrheims mit Bürgersaal, den Dorfladen Moosbach oder die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen für Moosbach und Ruhmannsdorf.

 

Geplante Investitionen

Gleichzeitig stehen neue Maßnahmen an, zum Beispiel: Neubeschaffung eines Fahrzeugs für die Prackenbacher Wehr, Investitionen in ein neues Gebäude für die Feuerwehr Prackenbach, Ertüchtigung der Wasserversorgung Moosbach mit Hochbehälterneubau und Quellsanierung. In den nächsten Jahren wird man sich also auf Pflichtausgaben konzentrieren und vieles auf den Prüfstand stellen müssen. Nachjustieren wird man wohl auch noch bei den Kindertagesstätten. Hier gelte es, sich Gedanken über die Schieflage bei der Gebühr für einen Krippenplatz im Vergleich zu einem Kindergartenplatz zu machen und einen Ausgleich zu finden. Derzeit kostet die Buchung eines Krippenplatzes für vier bis fünf Stunden 106 Euro pro Monat, ein Kindergartenplatz für vier bis fünf Stunden 115 Euro, wobei der Betreuungsaufwand in der Krippe etwa doppelt so hoch ist.

 

Dieser Bericht wurde von Redakteur Johannes Bäumel für den Viechtacher Anzeiger verfasst.

 
Veranstaltungen
Klicken Sie hier, um die Inhalte von "heimat-info.de" anzuzeigen. Beim Aufruf gelten abweichende Datenschutzbestimmungen der Webseite "heimat-info.de"
Wetter

 

 

 

Viechtacher Land

 

 

 

Bayerischer Wald

 

 

 

Der Bayerische Wald - Erfrischend natürlich.

 

 

 

Aberland Logo
 

 

 

 

Ostbayern

 

 

 

 

Donau-Wald