Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Interview mit den noch lebenden Gründungsvätern

Prackenbach, den 17. 04. 2018

Welche Motivation hatten die Männer der ersten Stunde

 

Moosbach. Bereits seit gut 1 Jahr machen sich schon die Verantwortlichen des SV Gedanken über das 50-jährige Gründungsfest, das vom 29.06.-01.07. 2018 über die Bühne gehen soll und man fragte sich unter anderem, was hat die 16 jungen Moosbacher wohl bewogen, einen Fußballverein auf die Beine zu stellen, denn Fußballbegeisterte waren sie allemal. Doch es fehlten ein geeigneter Platz, ein Vereinsheim und noch vieles mehr.

 

So hatte der bereits bestehende Festausschuss die drei noch verbliebenen Gründungsväter Josef Eckl, Erich Meindl und Ludwig Klingl vor einigen Wochen ins Gasthaus Kerscher eingeladen und sie über ihre Beweggründe der Gründung eines Vereins befragt und erhielten eine Menge sehr interessanter Dinge zu hören.

 

Festleiter Mirko Penzkofer leitete das Interview mit Hilfe von Maximilian Eckl, (Mitglied des Festausschusses) Alexandra Fleischmann (Ehrenpatenbraut) und Lena Hofer (Patenbraut).

So stellte ihnen der Festleiter eine erste entscheidende Frage, welche Motivation wohl die Männer der ersten Stunde hatten, so einen entscheidenden Schritt zu wagen.

Josef Eckl wusste nur zu gut, dass alle eine Meinung vertraten, im Dorfleben sollte mehr Zusammenhalt sein. Vor allem wollte man erreichen, dass mehrere Vereine im Dorf vorhanden sind und es Menschen gibt, welche sie aufrechterhalten, das zum einen den Zusammenhalt stärkt und zum anderen für mehr Gesellschaftsleben sorgt.

Vom Wirtshaus ging der Zusammenhalt aus, bemerkte da Erich Meindl. Hier reifte die Idee von der Gründung eines Sportvereins, wo sich eins ums andere entwickelte.

Dann tauchte bei Penzkofer die entscheidende Frage auf: „ Wer hat den Verein ins Leben gerufen bzw. wer war der Initiator?

Ludwig Klingl wusste die Antwort: „Das war Josef Rabenbauer sen., der die restlichen Gründungsväter schon 1964/65 ins Gasthaus Kerscher geholt hatte, wo die Gründungsversammlung in der Wirtsstumm stattfand.

Alexandra Fleischmann wollte wissen, ob die Gründungväter vorher schon alle Fußball gespielt haben.

Omei, da hat es in Moosbach noch keinen Fußball in dieser Form gegeben, wie wir ihn heute kennen, bemerkte Ludwig Klingl. Die Kinder spielten auf der Wiese und als Tore dienten Latten, die in die Wiese gesteckt wurden. Alle drei wussten noch von einer Waldwiese in Viechtafell, vom sog. „Mirtl-Stadion“, weil es dort schöner zu spielen war.

Lena Hofer warf die Frage auf, ob denn die Gründung des Sportvereins gleich großen Anklang fand.

Ludwig Klingl wusste noch, dass bei einer Versammlung beim Kerscher-Wirt im Jahre 64/65 die Anwesenden großes Interesse an der Gründung eines Sportvereins zeigten. Er selbst wurde zum Schriftführer gewählt und Alois Vogl zum Kassier. Anschließend hatte Sepp Freund die Wiese gepachtet, (das heutige Sportgelände). Das Problem war, dass Freund die Wiese für seine Kühe benötigte. Daraufhin hat sich Sepp Rackl um eine Ausgleichsfläche für Freund gekümmert. Aufgrund dessen, dass Freund der Pächter von einem Teil der Wiese war, wurde das Vereinslokal vom Wirtshaus Kerscher zum Wirtshaus Freund gewechselt und dort die Entwicklung des Vereins vorangetrieben.

Daraufhin bemerkte Josef Eckl, obwohl der Beschluss einer Gründung eines Sportvereins bereits stand, kam das Ganze erst ein paar Jahre später auf den Namen von „Sportfreunde Moosbach“ ins Rollen.

Aber wieso wurde der Vereinsname im Jahr 1968 von „Sportfreunde Moosbach“ zu „Sportverein Moosbach“ geändert, wollte Penzkofer wissen?

Das war nicht mehr die Entscheidung der Gründungsväter, sagte Ludwig Klingl denn zu dieser Zeit hatte bereits die nächste Generation das Ruder übernommen.

Seinerzeit gehörten dem Verein hauptsächlich Moosbacher bzw. Ortsansässige an, so Josef Eckl.

Wie seid ihr zu einer geeigneten Spielfläche gekommen und wo war die, interessierte Mirko Penzkofer?

Man vertrat die Meinung, so Ludwig Klingl, dass die Spielfläche da entstehen sollte, wo sich in etwa der heutige Fußballplatz befindet. Diese gehörte anteilig der Gemeinde und dem Gasthaus Stubenhofer. Auf Antrag von Ferdinand Sterr wurde vereinbart, dass die Bewirtung durch Stubenhofer erfolgen soll, sonst hätte dieser seinen Grund als Spielfläche nicht freigegeben.

Und wer hat sich um die Rasenpflege gekümmert, wollte Penzkofer wissen.

Ludwig Klingl lachte und meinte: Damals gab es noch keinen Rasen, da hat man nicht viel mähen brauchen, meinte dazu auch Josef Eckl. Er war auch nicht besonders eben, weshalb der Ball häufig “versprungen“ ist und beim Spielen nicht so ankam, wie man es gerne wollte. Alle lachten. Der Ball war auch nicht richtig rund, meinte da Klingl.

Als 2. Vorstand des SV Moosbach interessierte es natürlich Penzkofer, welche Schwierigkeiten es in der Anfangszeit zu meistern galt.

Für Erich Meindl gab es überhaupt keine Schwierigkeiten, die Hauptsache war, dass bezahlt worden ist.

Das einzige Manko bestand darin, wusste Josef Eckl noch aus seiner Fußballzeit, dass wir häufig mit blauen Flecken nach Hause gekommen sind. Aber einen Doktor haben wir damals keinen gebraucht, es wurde lediglich ein wenig gejammert, der Fuß war ja nicht weg. Zur damaligen Zeit gab es auch keinen Fußballschuh, nur einen Schnürschuh. Die Hauptsache war, man konnte Fußball spielen, darum war es auch mal nicht so schlimm, wenn wir mal mit Hieben nach Hause kamen.

Lena Hofer wollte wissen, ob es in der Zeit der Gründung von manchen auch Zweifel an dem Vorhaben aufkamen?

Mit Nichten, behauptete da Ludwig Klingl: Im Gegenteil, der Verein wurde immer größer. Seinerzeit gab es auch noch keine anderen Alternativen, da keine weiteren Vereine vorhanden waren und man mit den Fahrzeugen noch nicht so mobil war. Zumal war die Fußballwiese zur damaligen Zeit im Dorf der einzige Ort, wo sich an einem Sonntag etwas rührte.

Alexandra Fleischmann fragte, ob es feste Termine zum Fußballspielen gab?

Die gab es nicht, sagte Josef Eckl spontan. Man ist einfach auf dem Platz zusammen gekommen und meist waren neue Spieler dabei.

Erfreulicher Weise kamen immer mehr Leute zusammen, wusste Ludwig Klingl. Wie Anton Früchtl, Franz Haberl und noch einige mehr. Sie haben sich auf dem Platz getroffen und wollten sportlich etwas bewegen wobei sie mittlerweile begannen, gegen andere Mannschaften zu spielen.

Gab es Möglichkeiten, sich umzuziehen, fragte Penzkofer, ehe die Umkleide- und Aufenthaltsräume

beim Platz geschaffen wurden?

Da ging es nicht so genau, erwiderte Erich Meindl. Man hat sich zum Fußballspielen so getroffen, wie man war. Die Schnürschuhe wurden zuhause angezogen, wusste Josef Eckl und dann auf den Fußballplatz gegangen. Auch gab es damals keine Trikots.

Ludwig Klingl erinnerte sich noch, dass im Laufe der ersten Zeit zu Umziehen vom Alois Penzenstadler eine kleine Holzhütte mit Latten gezimmert wurde, jedoch ohne Dusche. Umkleiden war damals noch nicht so wichtig, meinte Meindl.

Maximilian Eckl wollte wissen, wer sich zu dieser Zeit als bester Fußballer hervortat?

Josef Eckl und Ludwig Klingl waren der Meinung, dass dies anfangs Erwin Stelzl (Spitzname Belke) war. Er war auch der Spielführer der ersten Stunde. Gute Spieler waren auch die Brüder Anton, Theo und Rudi Klingl.

Ludwig Klingl wusste noch, dass Franz Hanisch ein guter Torwart war und lobte ihn als den besten Mann.

Warum hat man sich für die Vereinsfarben grün-weiß entschieden, wollte Penzkofer wissen?

Die Vereinsfarben spielten zur damaligen Zeit keine Rolle, bemerkte Ludwig Klingl. Viel wichtiger war zu dieser Zeit die Findung einer geeigneten Fußballwiese und die Suche nach Fußballern. Zudem wurden die Vereinsfarben nicht von den Gründungsvätern ausgewählt.

Rückwirkend auf die letzten 50 Jahre stellte Mirko Penzkofer noch eine letzte Frage: „Seid ihr mit der Entwicklung des Vereins zufrieden? Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft für den SV Moosbach?

Einwandfrei! Bemerkte Ludwig Klingl. Wobei er unbedingt die Meinung vertrat, dass man Theo Lorenz zu großem Dank verpflichtet sei, denn er hat dem Verein stets jede Hilfe angedeihen lassen. Im Übrigen war er auch ein sehr guter und eifriger Fußballer.

Gemeinsam hatten zum Schluss die drei Gründungsväter noch einige persönliche Wünsche auf Lager. Zum einen sollten gute Fußballer nachkommen und natürlich dem Verein auch treu bleiben. Wichtig sei ein guter Trainer und eine gute Trainingsbeteiligung, denn sie ist die Basis für weitere Aufstiegschancen. Vor allem aber sollte der Zusammenhalt im Verein bestehen bleiben, was letztendlich auch die Intention aller Gründungsväter für die damalige Gründung des Vereins war. Im Übrigen sollte erst nach einem Sieg gefeiert werden und nicht schon vorher.

 

Nun freut sich nicht nur der ganze Sportverein Moosbach auf sein viertägiges 50-jähriges Jubiläum, sondern auch die drei Gründungsväter Josef Eckl, Ludwig Klingl und Erich Meindl, denn nur sie und ihre Gründungskollegen waren es, die den Verein aus der Taufe gehoben haben. Mit Recht aber kann der ganze Ort Stolz auf diese 16 Männer sein, denn sie haben enormes geleistet in einer Zeit, wo ihnen die gebratenen Tauben nicht gerade in den Schoß fielen.

 

Foto: die drei noch lebenden Gründungsväter: Josef Eckl, Ludwig Klingl und Erich Meindl

 

Bild zur Meldung: Interview mit den noch lebenden Gründungsvätern

Veranstaltungen
Klicken Sie hier, um die Inhalte von "heimat-info.de" anzuzeigen. Beim Aufruf gelten abweichende Datenschutzbestimmungen der Webseite "heimat-info.de"
Nachrichten
Wetter

 

 

 

Viechtacher Land

 

 

 

Bayerischer Wald

 

 

 

Der Bayerische Wald - Erfrischend natürlich.

 

 

 

Aberland Logo
 

 

 

 

Ostbayern

 

 

 

 

Donau-Wald